BZgA startet Kampagne gegen Komasaufen

Fast täglich melden die Nachrichten, dass sich mal wieder ein Jugendlicher mit Alkohol ins Koma getrunken hat. Viele dieser Jugendlichen sind unter 16 Jahren alt und der Trend des „Komasaufens“ ist ungebrochen. Die BzgA will mit einer neuen Kampagne dem entgegenwirken.

Köln – Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) unterstützt eine neue Informationskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit zehn Millionen Euro jährlich. Die Kampagne unter dem Motto „Alkohol? Kenn dein Limit.“ soll Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol motivieren und damit das so genannte „Komasaufen“ reduzieren. Die Kampagne besteht unter anderem aus einem TV- und Kinospot, der auch in Diskotheken eingesetzt werden kann sowie aus verschiedenen Motiven für City-Light-Plakate, Anzeigen in Zielgruppenzeitschriften und dem Internetportal „Kenn dein Limit“.

Zielgruppe ist zwischen 16 und 20

BzgA-Direktorin Elisabeth Pott erklärte hierzu, dass die Drogenaffinitätsstudie der BzgA junger Menschen deutlich zeige, dass sich bei einem Teil der Heranwachsenden ein sehr problematisches Trinkverhalten entwickelt habe. Es handele sich dabei, so Pott, um Trinkmuster, die zu lebensbedrohlichen Situationen führen könnten. Aus diesem grund sei es wichtig, gerade junge Menschen noch intensiver über die Risiken des Alkoholkonsums aufzuklären. Die neue Kampagne richtet sich vor allem an die Altersgruppe zwischen 16 und 20, da besonders diese Altersgruppe einen besonders hohen und sehr riskanten Alkoholkonsum praktiziert.

Bätzing: Gesetzesänderung nicht notwendig

Sabine Bätzing, Bundesdrogenbeauftragte, hegt indessen Zweifel gegenüber einem nächtlichen Alkoholverbot an Tankstellen. Bei einem Verbot gäbe es nur zwischen 22 und fünf Uhr keinen Alkohol, davor aber schon, so Bätzing. Einen Grund für die Verschärfung der bestehenden Gesetze sieht Bätzing nicht, „wenn das Jugendschutzgesetz eingehalten wird.“ Ob dies so ist, könnten jugendliche Testkäufer prüfen. Außerdem müsse auf Prävention gesetzt, die Jugendlichen für das Thema Alkohol sensibilisiert und ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.


Zahl der HIV-Infektionen 2008 stabil

Mai 26, 2009 by  
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Aufklärungskampagnen zu HIV und AIDS gibt es wahrlich genug, sollte man meinen. Trotzdem infizieren sich jedes Jahr Tausende, auch in Deutschland. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass die Zahl der Neuinfektionen erstmals seit 2001 nicht signifikant angestiegen ist. Doch kann das zufriedenstellend sein?

Berlin – Die Diagnose HIV ist für jeden Betroffenen ein Schock, jedoch einer, der in den meisten Fällen vermeidbar ist. Denn auch wenn es noch keine Schutzimpfung gegen die Infektion gibt, so gibt es doch Möglichkeiten, sich zu schützen. Die nach wie vor hohe Zahl der Neuinfektionen zeige, dass Prävention und Forschung weiterhin wichtig seien, so der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Jörg Hacker, in Berlin. Wie das RKI mitteilte, wurde im vergangenen Jahr bei 2806 Menschen bundesweit eine HIV-Infektion festgestellt. Gegenüber der Zahl von 2007 (2774) sei dies zum ersten Mal seit 2001 keine nennenswerte Steigerung. Am häufigsten infizierten sich homosexuelle Männer. Ihre Anteil bei den Neuinfektionen liegt bei 65 Prozent. Durch heterosexuelle Kontakte infizierten sich 17 Prozent.

BzgA: Präventionskampagnen haben Erfolg

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) ist die stabile Zahl an Neuinfektionen im Jahr 2008 auf die intensivierte Aidspräventionsarbeit mit neuen Konzepten zurück zu führen. Eine aktuelle Studie zum Thema „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008“ habe einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung gezeigt. Rund 85 Prozent der dort Befragten mit mehreren Sexualpartnern gaben an, Kondome als Schutz zu benutzen. Das belegt auch die Zahl der im vergangenen Jahr verkauften Kondome: 215 Millionen Stück, mehr als jemals zuvor.

Die Einschätzung der aktuellen Situation zeige, dass Aids nicht besiegt sei, es aber Erfolge im Kampf gegen HIV gebe, erklärte BzgA-Direktorin Elisabeth Pott. Damit dies auch weiterhin gewährleistet werden könne, seien die finanziellen Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit für die Aidsprävention in diesem Jahr noch einmal um eine Million Euro aufgestockt worden.

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)