Alkohol in der Schwangerschaft ist nicht harmlos

September 10, 2009 by  
Filed under Gesundheits-News, Prävention, Schwangerschaft

Viele Ärzte weisen werdende Mütter dringend darauf hin, kein oder nur noch möglichst wenig Koffein zu sich zu nehmen, weil sonst das Kind hyperaktiv werden könnte. Auch Rauchen sehen heute die meisten Ärzte als gefährlich in der Schwangerschaft an. Aber am Abend mal ein Bierchen, damit das Kind besser schläft?

Jeder Schluck Alkohol in der Schwangerschaft schadet dem Kind - Foto: fotolia.de

Jeder Schluck Alkohol in der Schwangerschaft schadet dem Kind - Foto: fotolia.de

Berlin – Nicht Nikotin ist der schlimmste Feind des ungeborenen Kindes. Das steht an zweiter Stelle. Viel schlimmer ist Alkohol in der Schwangerschaft. Etwa 10.000 Kinder kommen jährlich mit körperlichen oder geistigen Schäden auf die Welt, die dem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft zugeschrieben werden können. Dabei muss es gar nicht der Vollrausch in der Happy Hour sein. Schon kleinste Mengen an Alkohol schädigen das Kind.

12 bis 15 Prozent der Schwangeren trinken gern mal ein Gläschen

Mit dem so genannten fetalen Alkoholsyndrom kommen rund 1000 Neugeborene jährlich zur Welt. Die Symptome sind Gesichtsfehlbildungen, Entwicklungsverzögerungen vor und nach der Geburt bis hin zu schweren und schwersten körperlichen und geistigen Behinderungen. Die restlichen Neugeborenen mit „nur“ einem fetalen Alkoholeffekt haben für den Rest ihres Lebens mit Hirnfunktionsstörungen oder anderen Hirnschäden zu kämpfen.

Diese Folgen sind bereits seit den 70er Jahren bekannt. Umso unverständlicher ist es, dass es auf der einen Seite heute noch Frauenärzte gibt, die dem Spruch „ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“ auch für Schwangere Recht geben. Auf der anderen Seite glauben viele Frauen dem alten Volksglauben, dass es eben genauso ist, mehr als ihrem Arzt. Etwa 12 bis 15 Prozent der Schwangeren trinken in der Schwangerschaft, viele auch mehrmals im Monat. Diese Zahlen sind das Ergebnis mehrerer Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Es gibt keine Toleranzgrenze

Dabei sollte jede Frau wissen: es gibt keine Toleranzgrenze für die Schädigungen. Schon ein Schluck kann genügen, um eine Schädigung hervorzurufen. In Zusammenarbeit mit der BZgA haben Ärzte und Hebammen nun ein Beratungskonzept erarbeitet, das Frauen auf dieses Problem hinweisen soll und für einen generellen Alkoholverzicht wirbt. Außerdem wurde eine Broschüre erstellt, in der neben der Aufklärung auch Alternativen geboten werden wie etwa Rezepte für alkoholfreie Cocktails. Für die Entspannung werden Meditation oder Yoga empfohlen.

In jedem Falle gilt: In der Schwangerschaft sollten Alkohol UND Nikotin tabu sein.

Sport hilft nicht gegen Schwangerschaftskilos

Juni 22, 2009 by  
Filed under Abnehmen, Gesundheits-News, Schwangerschaft

Kommentare deaktiviert für Sport hilft nicht gegen Schwangerschaftskilos

Es ist kein Geheimnis: Die meisten Frauen nehmen während der Schwangerschaft das eine oder andere Kilo zu. Verständlicherweise möchten sie diese überflüssigen Pfunde nach der Geburt so schnell wie möglich wieder loswerden. Doch hierbei ist Vorsicht geboten.

Das Stillen kostet eine Menge Schwangerschaftskilos - Foto: pixelio.de Berlin – Während der Schwangerschaft haben alle auf die werdende Mutter eingeredet, sie müsse jetzt für zwei essen, nach der Geburt schauen die gleichen Verwandten verstohlen darauf, wann das zusätzlich angefutterte Gewicht wieder verschwunden sein wird. Auch berühmte Vorbilder wie Heidi Klum, die nach jedem Baby innerhalb von Rekordzeit wieder ihre Traumfigur zurück hatten, setzen viele junge Mütter unter Druck. Möglichst schnell sollen die zugenommenen Kilos wieder weg.

Doch besonders stillende Mütter sollten hier sehr vorsichtig sein, so der Rat von Experten des Intistuts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Es sei völlig normal, dass es drei bis sechs Monate dauere, bis die Kilos wieder verschwunden seien. Das gelte auch für das Gewicht, das innerhalb der Schwangerschaft zugenommen werde. Denn das Baby muss schließlich vom Mutterleib mit ernährt werden. Dafür werde viel Flüssigkeit eingelagert, die der Körper für den zusätzlichen Kreislauf von Plazents und Baby benötigt. Ein großer Teil dieser Flüssigkeit verschwindet bereits direkt nach der Geburt. Auch die ungewohnten Anstrengungen nach der Geburt wie die Versorgung des Säuglings oder das Stillen lassen schon einen großen Teil der Kilos schmelzen. Leider gelte das meistens nur für Frauen, die auch vor der Schwangerschaft keine Gewichtsprobleme hatten, erklärt der Leiter des IQWiG, Professor Sawicki.

Für „Zwei essen“ ist gefährlich

Für etwa die Hälfte der Frauen ist es schwieriger, die zugenommenen Pfunde zu verlieren, weil sie während der Schwangerschaft übergewichtig geworden oder es schon vorher waren. In der Regel haben Frauen, die ihre Schwangerschaftskilos nicht innerhalb eines Jahres nach der Geburt wieder verloren haben, langfristig mit einem Gewichtsproblem zu kämpfen. Schon während der Schwangerschaft sollten Frauen daher darauf achten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, so Sawicki. Dies komme nicht nur ihnen, sondern auch dem heranwachsenden Kind zugute.

Von der alten Weisheit, jetzt für Zwei essen zu müssen, ist also dringend abzuraten. Das IQWiG hat Forschungsergebnisse analysiert, die belegen, dass eine gesunde Ernährung auch nach der Geburt der bessere Weg zurück zur Normalfigur ist als Sport. Selbst sehr anstrengende Sportprogramme konnten in den Studien den Frauen keinen zusätzlichen Gewichtsverlust bescheren. Von daher sei es absolut akzeptabel, wenn junge Mütter es nach der Geburt zunächst ruhiger angehen lassen. Nach einer Weile sollte aber der normale Alltag wieder einkehren und auch ein moderates Sportprogramm aufgenommen werden.