Alkohol in der Schwangerschaft ist nicht harmlos
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Viele Ärzte weisen werdende Mütter dringend darauf hin, kein oder nur noch möglichst wenig Koffein zu sich zu nehmen, weil sonst das Kind hyperaktiv werden könnte. Auch Rauchen sehen heute die meisten Ärzte als gefährlich in der Schwangerschaft an. Aber am Abend mal ein Bierchen, damit das Kind besser schläft?
Berlin – Nicht Nikotin ist der schlimmste Feind des ungeborenen Kindes. Das steht an zweiter Stelle. Viel schlimmer ist Alkohol in der Schwangerschaft. Etwa 10.000 Kinder kommen jährlich mit körperlichen oder geistigen Schäden auf die Welt, die dem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft zugeschrieben werden können. Dabei muss es gar nicht der Vollrausch in der Happy Hour sein. Schon kleinste Mengen an Alkohol schädigen das Kind.
12 bis 15 Prozent der Schwangeren trinken gern mal ein Gläschen
Mit dem so genannten fetalen Alkoholsyndrom kommen rund 1000 Neugeborene jährlich zur Welt. Die Symptome sind Gesichtsfehlbildungen, Entwicklungsverzögerungen vor und nach der Geburt bis hin zu schweren und schwersten körperlichen und geistigen Behinderungen. Die restlichen Neugeborenen mit „nur“ einem fetalen Alkoholeffekt haben für den Rest ihres Lebens mit Hirnfunktionsstörungen oder anderen Hirnschäden zu kämpfen.
Diese Folgen sind bereits seit den 70er Jahren bekannt. Umso unverständlicher ist es, dass es auf der einen Seite heute noch Frauenärzte gibt, die dem Spruch „ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“ auch für Schwangere Recht geben. Auf der anderen Seite glauben viele Frauen dem alten Volksglauben, dass es eben genauso ist, mehr als ihrem Arzt. Etwa 12 bis 15 Prozent der Schwangeren trinken in der Schwangerschaft, viele auch mehrmals im Monat. Diese Zahlen sind das Ergebnis mehrerer Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Es gibt keine Toleranzgrenze
Dabei sollte jede Frau wissen: es gibt keine Toleranzgrenze für die Schädigungen. Schon ein Schluck kann genügen, um eine Schädigung hervorzurufen. In Zusammenarbeit mit der BZgA haben Ärzte und Hebammen nun ein Beratungskonzept erarbeitet, das Frauen auf dieses Problem hinweisen soll und für einen generellen Alkoholverzicht wirbt. Außerdem wurde eine Broschüre erstellt, in der neben der Aufklärung auch Alternativen geboten werden wie etwa Rezepte für alkoholfreie Cocktails. Für die Entspannung werden Meditation oder Yoga empfohlen.
In jedem Falle gilt: In der Schwangerschaft sollten Alkohol UND Nikotin tabu sein.
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