Zahl der HIV-Infektionen 2008 stabil
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Aufklärungskampagnen zu HIV und AIDS gibt es wahrlich genug, sollte man meinen. Trotzdem infizieren sich jedes Jahr Tausende, auch in Deutschland. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass die Zahl der Neuinfektionen erstmals seit 2001 nicht signifikant angestiegen ist. Doch kann das zufriedenstellend sein?
Berlin – Die Diagnose HIV ist für jeden Betroffenen ein Schock, jedoch einer, der in den meisten Fällen vermeidbar ist. Denn auch wenn es noch keine Schutzimpfung gegen die Infektion gibt, so gibt es doch Möglichkeiten, sich zu schützen. Die nach wie vor hohe Zahl der Neuinfektionen zeige, dass Prävention und Forschung weiterhin wichtig seien, so der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Jörg Hacker, in Berlin. Wie das RKI mitteilte, wurde im vergangenen Jahr bei 2806 Menschen bundesweit eine HIV-Infektion festgestellt. Gegenüber der Zahl von 2007 (2774) sei dies zum ersten Mal seit 2001 keine nennenswerte Steigerung. Am häufigsten infizierten sich homosexuelle Männer. Ihre Anteil bei den Neuinfektionen liegt bei 65 Prozent. Durch heterosexuelle Kontakte infizierten sich 17 Prozent.
BzgA: Präventionskampagnen haben Erfolg
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) ist die stabile Zahl an Neuinfektionen im Jahr 2008 auf die intensivierte Aidspräventionsarbeit mit neuen Konzepten zurück zu führen. Eine aktuelle Studie zum Thema „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2008“ habe einen weiteren Anstieg des Schutzverhaltens in der Bevölkerung gezeigt. Rund 85 Prozent der dort Befragten mit mehreren Sexualpartnern gaben an, Kondome als Schutz zu benutzen. Das belegt auch die Zahl der im vergangenen Jahr verkauften Kondome: 215 Millionen Stück, mehr als jemals zuvor.
Die Einschätzung der aktuellen Situation zeige, dass Aids nicht besiegt sei, es aber Erfolge im Kampf gegen HIV gebe, erklärte BzgA-Direktorin Elisabeth Pott. Damit dies auch weiterhin gewährleistet werden könne, seien die finanziellen Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit für die Aidsprävention in diesem Jahr noch einmal um eine Million Euro aufgestockt worden.
(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)