AOK startet ohne Zusatzbeitrag ins neue Jahr

November 26, 2009 by  
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Alle Gesetzlichen Krankenkassen wollen zum neuen Jahr Zusatzbeiträge erheben. Das Geld sei knapp, man erwarte Defizite aus Wirtschaftskrise und wegen steigender Arbeitslosigkeit. Alle GKV? Nein, denn eine Kasse hat offenbar ausreichend Mittel zur Verfügung.


Berlin – Während die gesetzlichen Krankenversicherer (GKV) zum größten Teil trotz Milliardenüberschüssen über zu erwartende Defizite klagen und daher im kommenden Jahr Zusatzbeiträge erheben wollen, sagt die AOK: „Die AOK schreibt 2009 schwarze Zahlen und kann daher ohne Zusatzbeiträge in das neue Jahr gehen.“ Das ließ der Vorstandsvorstitzende des AOK-Bundesverbandes, Herbert Reichelt verlautbaren.

Allerdings schränkte er diese Aussage ein, indem er darauf hinwies, dass nicht absehbar sei, wie lange man sich das leisten könne. Auch seien die politischen Rahmenbedingungen noch unklar. Eine weiter gehende Prognose könne frühestens im Frühjahr 2010 gemacht werden.

Weiterhin relativierte er seine Aussage damit, dass die aktuellen Zahlen der AOK die so genannte Konvergenzregelung der Bundesregierung noch nicht berücksichtigten. Diese könne dazu führen, dass am Ende des Jahres der Überschuss niedriger ausfalle. Die Regelung sieht vor, Praxen, die wegen der Honorarreform finanzielle Verluste hatten, zu unterstützen. Es bleibt dem Versicherten also wieder einmal nur übrig, abzuwarten und im Ernstfall die Kasse zu wechseln.

Krankenkassen: Erste Zusatzbeiträge ab Juli 2009

April 28, 2009 by  
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Es war abzusehen und nun ist es soweit: Im Juli werden die ersten Krankenversicherungen Zusatzbeträge zum gesetzlichen Pflichtbeitrag erheben. Die großen Kassen sind vorerst nicht dabei, doch rund 4,5 Millionen Deutsche werden jetzt schon betroffen sein.

Berlin – Laut Bundesversicherungsamt (BVA) werden die ersten Krankenversicherungen bereits zur Jahresmitte Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern fordern. Der Präsident des BVA, Jodef Hecken, sagte der „Welt“, dass er die ersten zusätzlichen Beiträge zum 1. Juli erwarte. Es sieht momentan so aus, als wären insgesamt rund 4,5 Millionen Mitglieder von 16 Krankenversicherungen betroffen. Umgekehrt können aber auch fast genauso viele Versicherte mit der Auszahlung einer Prämie rechnen.

Große Kassen vorerst nicht dabei

Mitglieder der großen Kassen haben in diesem Jahr noch Schonfrist. Der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Herbert Rebscher, schloss aus, dass seine Kasse 2009 Zusatzbeiträge erheben wird. Ebenso versichert der Chef der Techniker Krankenkasse Norbert Klusen, dass die TK in diesem Jahr keinen Zusatzbeitrag brauche. Auch die Barmer Ersatzkasse sowie die AOK werden noch keinen Zuschlag fordern.

Zusatzbeitrag ist eine Frage der Zeit

Doch es ist davon auszugehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die großen Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) äußerte schon in der vergangenen Woche, dass sie wegen der Rezession mit erheblichen Mindereinnahmen im Gesundheitsfonds rechne. Auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist dieser Ansicht und wartet nun auf die offizielle Einnahmen- und Ausgabenschätzung des Schätzerkreises vom BVA. Erst dann könne man die Folgen der weltweiten Finanzkrise auf die GKV wirklich abschätzen. Jedoch rechnet auch er mit spürbar sinkenden Einnahmen.

Seit Januar bekommen alle rund 200 gesetzlichen Krankenkassen das Geld, das sie brauchen, aus dem Gesundheitsfonds zugewiesen. In diesem Jahr wird dies ein Betrag von etwa 168 Milliarden Euro sein. Wenn die Kassen mit dem ihnen zugewiesenen Geld nicht auskommen, müssen sie von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag fordern. Dieser darf maximal ein Prozent des Bruttoeinkommens des Mitglieds betragen.