Vitaminpräparate mindern positive Wirkung von Sport

Für viele gehören die Vitaminpräparate zum Frühstück dazu wie das Müsli. Besonders den Vitaminen C und E wird eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt, vor allem als Kämpfer gegen die so genannten freien Radikale. Doch nachdem Forscher im Herbst bereits nachwiesen, dass Vitamine einen Herzinfarkt nicht verhindern können, zweifeln sie nun den schlechten Ruf der freien Radikale an und damit den positiven Ruf der Antioxidantien.

Jena – Den freien Radikalen schreibt man die Beteiligung an zahlreichen Erkrankungen sowie die Zellalterung zu. Sie schädigen die DNA und die Zellmembranen. Bisher ging man davon aus, dass mit Hilfe von Antioxidantien die Wirkung der freien Radikale ausgeschaltet werden könnte. Die beliebtesten Vertreter sind die Vitamine C und E. Nur ist bisher die Wirksamkeit dieser beiden wissenschaftlich gar nicht nachgewiesen. Trotzdem lassen sie sich sehr gut verkaufen. Eine Forschergruppe aus amerikanischen und deutschen Wissenschaftlern verteidigt nun – zumindest zum Teil – die freien Radikale und macht gleichzeitig Front gegen die Antioxidantien.

Antioxidantien können positive Wirkung von Bewegung zunichte machen

Werden Antioxidantien wie Vitamin C und E direkt nach dem Sport eingenommen, können sie einen Teil der positiven Resultate der Bewegung zunichte machen. Die Forscher um Michael Ristow von der Universität Jena gehen davon aus, dass die Antioxidantien dafür sorgen, dass die Bewegung die Empfindlichkeit des Körpers für Insulin nicht mehr steigert. Genau die sei jedoch dafür notwendig, das Risiko einer Erkrankung an Diabetes Typ 2 zu verringern.

Doch Untersuchungsleiter Ristow geht sogar noch weiter. Freie Radikale würden langfristig wie ein Impfstoff gegen oxidativen Stress wirken. Ristow erklärt das folgendermaßen: Die Antioxidantien unterdrücken die körpereigene Produktion von freien Radikalen und damit den Impfeffekt. Das solle aber nicht bedeuten, dass freie Radikale immer gesund seien, schränkt der Wissenschaftler ein.

Obst und Gemüse bleiben trotzdem gesund

Für die Untersuchung nahmen 39 Männer an einem vierwöchigen Sportprogramm teil. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 trainierte jeden Tag und nahm zusätzlich Vitamin C und E ein, Gruppe 2 trainierte ebenfalls täglich, jedoch ohne Vitamine. Die Männer, die die Vitamine einnahmen, zeigten nach dem Sport keine Veränderung in der Zahl der freien Radikale. Gruppe 2 wies erhöhte Werte an freien Radikalen auf. Doch nur bei ihnen verbesserte sich auch die Insulinempfindlichkeit.

Der Studienleiter Ristow betont, dass sich diese Aussage nur auf Vitaminpräparate bezögen. Der positive Effekt auf die Gesundheit durch Obst und Gemüse bleibe davon unberührt.

Kommentare

Ein Kommentar zu “Vitaminpräparate mindern positive Wirkung von Sport”
  1. Andrea sagt:

    Das nenne ich mal eine Studie, mit 39 Teilnehmern!
    Ich denke, hier muß noch mehr geforscht werden. Diese Studie verunsichert den Leder mehr, als dass sie ihm hilft. Vielmehr wirft sie noch haufenweise neue Fragen auf.