Stammzellen können Leben retten: Neues aus der Stammzellenforschung
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Dass Stammzellen zur Entwicklung neuer Medikamente teilweise unabdingbar sind, ist bereits seit mehreren Jahren bekannt. Die Forscher erwarten, dass die Stammzellenforschung in der Zukunft Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder gar Krebs erfolgreich behandeln kann und somit einen wichtigen Beitrag für den zukünftigen Heilungsprozess bilden wird. Trotz allem ist die Forschung aus ethischen Gründen vor allem in Deutschland stark limitiert, was immer wieder zu Konflikten zwischen den Medizinern und den Vertretern der Ethikkommission führt.
Hintergrund
Hintergrund des Dilemmas sind die sogenannten embryonalen Stammzellen. Diese Zellen können im Reagenzglas gezüchtet werden und sind noch nicht vorprogrammiert, was so viel bedeutet, als dass sie sich zu jedem der 200 Zelltypen des Menschen entwickeln können. Solche Zellen können somit speziell gezüchtet werden und gegen die im Körper vorhandenen Zellen ersetzt werden, die bereits eine fehlerhafte Historie aufweisen. Die neuen frischen Zellen haben daher das Potential, die krankhaften zu ersetzen und dadurch die bisher unheilbaren Krankheiten zu heilen. Die Problematik dreht sich allerdings um die Gewinnung dieser Zellen. Um die embryonalen Stammzellen zu gewinnen, mussten Embryonen im Frühstadium abgetötet werden, wodurch schnell Konflikte in Punkto Ethik vs. Heilung auftraten. In Deutschland ist aus diesem Grund die Herstellung von embryonalen Stammzellen verboten und die Einfuhr nur unter Auflagen erlaubt. Hierdurch entstehen den Forschungsinstituten erhebliche Kosten und Bürokratieaufwand, da die ausländischen Vertriebe die deutschen Institute die Zellen oftmals nur unter starken Auflagen und regelrechten Knebelverträgen verkaufen. Anders verhält es sich hier mit Stammzellen aus Nabelschnurblut, denn diese können mit der Einverständniserklärung der Eltern direkt nach der Geburt des Kindes gewonnen zu werden. Weitere Informationen zu Kosten und mehr finden sich dazu im Internet.
Forschungserfolg
Forschern aus dem Whitehead-Institut in Cambridge ist es nun erstmals gelungen, die Hautzellen von Mäusen so umzuprogrammieren, dass sie sich in keinem Punkt von den Stammzellen der Maus unterscheiden. Dies könnte einen entscheidenden Schritt für die Stammzellenforschung bedeuten. Sollte es möglich sein, diesen Vorgang an den Zellen des Menschen zu wiederholen, könnte die embryonale Stammzellenproduktion ad acta gelegt werden, die ethische Problematik ausgeräumt und der Zellbedarf auf diese Weise kostengünstiger gedeckt werden.
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