Akanthamöben: Kontaktlinsenträger sollten Vorsicht walten lassen

Kontaktlinsen einsetzenAls Träger von Kontaktlinsen muss man besonderen Wert auf die richtige Reinigung und die Pflege der Kontaktlinsen tragen. Denn die Akanthamöben stellen eine Bedrohung für die Sehkraft dar, weil sie erst spät erkannt werden.

Die Gefahren der Akanthamöben

Erst kürzlich machte die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) während eines Kongresses im September 2013 auf die Gefahren der Akanthamöbe aufmerksam. Denn diese Einzeller können zu einer Hornhautentzündung, die Keratitis genannt wird, führen und werden als Ursache meistens nicht oder zu spät erkannt. Denn es zeigt sich bei der Keratitis dieselbe Symptomatik wie bei anderen Infektionen, gerötete und tränende Augen gehören zum Beispiel dazu. Die dann folgende falsche Diagnose kann erhebliche und langfristige Schäden bei den Betroffenen verursachen und sogar zur Erblindung des Patienten führen. Denn erst nach ein paar Wochen kommen noch Schmerzen an den Augen hinzu, sodass Ärzte oft erst dann die richtige Diagnose stellen. Insbesondere durch eine falsche Reinigung gelangen Akanthamöben auf die Kontaktlinsen und dadurch direkt aufs Auge. Man geht von insgesamt 200 Keratitis-Fällen im Jahr aus. Es wurden 2011 insgesamt 130 registriert und zwei Drittel davon zunächst von dem behandelnden Augenarzt verkannt. Aber selbst wenn die Keratitis erkannt wird, muss zunächst eine Gewebeprobe entnommen, ins Labor geschickt und untersucht werden.

Vorbeugen mit den richtigen Kontaktlinsen und der richtigen Hygiene

Doch mit der richtigen Pflege und Reinigung der Kontaktlinse, wie sie im Artikel „Wie pflege ich meine Kontaktlinsen“ erläutert wird, kann diesen Einzellern sowie anderen Bakterien und Viren entgegengewirkt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte in jedem Fall zu harten Kontaktlinsen greifen. Denn fast 90 Prozent aller durch Kontaktlinsen verursachten Hornhautentzündungen treten bei den Trägern der weichen Variante auf. Bei der Wahl der richtigen Kontaktlinsen wird von der DGO deshalb empfohlen, auf einen Spezialisten zu vertrauen. Das billigste Angebot aus der Drogerie von nebenan ist nämlich nicht immer von guter Qualität. Unter anderem kann eine Keratitis auch vermieden werden, wenn man die Kontaktlinsen ohne Leitungswasser reinigt, sie regelmäßig austauscht und sie beim Baden oder vor dem Schlafengehen generell herausnimmt.

Foto: © Creatas/Thinkstock

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