Demografische Entwicklung überfordert Gesundheitswesen

 
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Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen aufgrund der immer besser werdenden Gesundheitsversorgung auch immer älter werden. Mit dem Alter nehmen jedoch bekanntlich auch die Gebrechen zu. Das heutige Gesundheitswesen wird mit den Herausforderungen der demografischen Entwicklung überfordert sein.

Wir werden immer älter und kranker - Foto: pixelio.de

Wir werden immer älter und kranker - Foto: pixelio.de

Berlin – So paradox es klingt, aber die gute Gesundheitsversorgung der Moderne wird das System kollabieren lassen, wenn nicht jetzt schon gegengesteuert wird. In einer Studie des Instituts für Gesundheits-System-Forschung wurde berechnet, dass spätestens im Jahr 2050 das Gesundheitswesen, wie wir es heute kennen, mit den Gegebenheiten überfordert sein wird. Die Demografie arbeitet schlicht gegen das System. Da die Menschen immer älter werden, nehmen auch die altersbedingten Krankheiten wie beispielsweise Demenz immer mehr zu. Im Gegenzug werden aber immer weniger Kinder geboren, die die Kosten für immer mehr Alte und Kranke tragen müssen.

Doppelt so viele Demenz-Erkrankungen im Jahr 2050

Laut der Studie wird sich die Zahl der Demenzkranken bis 2050 auf 2,2 Millionen verdoppeln. Bei den Herzinfarkten errechneten die Forscher ein Plus von 75 Prozent, bei den Schlaganfällen eine Steigerung um 62 Prozent. Dieabetes-Erkrankungen werden um rund 21 Prozent steigen, Schwerhörigkeit um 28 Prozent und die Zahl der Oberschenkelhalsfrakturen um sogar 88 Prozent. Als Grundlage für die Studie dienten aktuelle nationale und internationale Daten zu 22 kostenintensiven und häufigen Krankheiten.

Gesundheit als wachsender Arbeitsmarkt?

Bereits heute ist immer wieder die Rede vom Pflegenotstand in Pflegeheimen und Krankenhäusern, immer weniger Personal muss sich um immer mehr Patienten kümmern und das oft zu Gehältern, die den Anstrengungen und der Verantwortung, die diese Berufe mit sich bringen, nicht im geringsten entsprechen. Es sei daher auch Aufgabe der Politik, Berufe im Gesundheitswesen wieder attraktiver zu machen, so Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Auch müssten sich künftige Reformen des Gesundheitswesens an der demografischen Entwicklung orientieren, kritisierte Fritz Beske, der Institutsleiter des Instituts für Gesundheits-System-Forschung.

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)

Tipp der Redaktion: Erkrankungen im Alter

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