Schützt gute Bildung vor Krankheit?

August 27, 2009 by  
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Sind klügere Menschen gesünder? Eine Untersuchung der Barmer lässt dies vermuten. Und könnte damit eine Diskussion heraufbeschwören, die dem sozialen Frieden nicht besonders zuträglich sein dürfte.

Berlin – Am Mittwoch stellte die Barmer Ersatzkasse (BEK) die Ergebnisse einer Studie vor. Soweit nichts Ungewöhnliches, schließlich machen viele Krankenkassen viele Studien zu den verschiedensten Themen. Doch die Ergebnisse dieser Untersuchung könnten für Diskussionsstoff sorgen. Denn im Bericht zur Studie heißt es, dass proportional zum höchsten Bildungsabschluss der Versicherten die Zahl der Erkrankungen abnehme. Als Beweis werden Zahlen angeführt: Von den Versicherten der BEK ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind demnach 37 Prozent krank. Die Versicherten mit einem Hochschulabschluss hingegen machen nur einen Prozentsatz von 29 Prozent aus.

Klug = gesundheitsbewusster?

Die Erklärung der Barmer zu den Ergebnissen hierfür ist undeutlich. Es könne daran liegen, dass Akademiker auch sozial besser gestellt seien und sich gesundheitsbewusster ernährten und lebten. In anderen Studien wurde bereits nachgewiesen, dass Armut oft mit Krankheiten einhergeht. Vom Übergewicht und daraus resultierenden Erkrankungen bis hin zu Depressionen sind viele Krankheiten bewiesen. Viele Menschen ohne Berufsausbildung sind auf Transferleistungen aus dem Bereich ALG II angewiesen, weil sie keinen Job bekommen. Eine gesundheitsbewusste Lebensweise ist mit dem vergleichsweise geringen Auskommen sehr schwierig. Vielleicht könnte auch das eine mögliche Erklärung sein.

Keine Überraschung

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung überraschte hingegen weniger: Krankheiten sind auch altersabhängig. So sind beispielsweise in der Versichertengruppe der 20- bis 30-Jährigen neun von zehn Personen gesund. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen sind dagegen nahezu neun von zehn Personen krank.