Greenpeace-Studie: Vorsicht bei Kirschen

Juni 15, 2009 by  
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Der Sommer ist da. Das sieht man auch im Supermarkt am Obst-Angebot. Langsam weichen die Äpfel wieder den Erdbeeren und Kirschen. Doch besonders letztere stammen zurzeit noch aus dem Ausland und sind nicht ganz ungefährlich. Greenpeace hat sie getestet.

Kirschen aus dem Ausland sind oft pestizidbelastet - Foto: pixelio.de
Hamburg – Sommerzeit ist Kirschenzeit. Die ersten süßen Verführer finden sich bereits in den Supermarktregalen und animieren zum Kauf. Doch es ist Vorsicht geboten, denn laut einer aktuellen Untersuchung von Greenpeace weisen die momentan angebotenen Kirschen aus Spanien und Frankreich häufig bedenklich hohe Pestizid-Rückstände auf. Empfehlenswerter sind da Erdbeeren aus Deutschland und Spanien, die kaum mit unerwünschten Agrarchemikalien belastet sind. Für den Test wurden Ende Mai bundesweit bei den sechs führenden Supermarkt-Ketten 28 Erdbeer- und 12 Kirschproben eingekauft, die dann im Labor auf 400 Pestizid-Rückstände getestet wurden. Besonders die Kirschen waren mit Pestiziden belastet, die sowohl Krebs auslösen als auch die Fortpflanzung beeinträchtigen können. Daher forderte Greenpeace die Produzenten und Handelsketten auf, besonders gefährliche Pestizide nicht mehr anzuwenden. Essen Sie Erdbeeren! „Essen Sie Erdbeeren! Die derzeit angebotenen Früchte enthalten geringe Mengen an Pestiziden. Bei Früh-Kirschen ist aber Vorsicht angebracht“, erklärt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. Insgesamt setze sich der Trend zu geringeren Rückständen bei Obst und Gemüse aus Supermärkten auch beim aktuellen Test fort. Das sei ein Erfolg der Greenpeace-Pestizid-Kampagne. Alle großen deutschen Supermarkt-Ketten hatten als Reaktion auf umfassende Greenpeace-Tests zwischen 2006 und 2007 verschärfte Standards und Kontrollen für Pestizid-Rückstände eingeführt. Der aktuelle Test ergab in 14 Prozent der Erdbeerproben überhaupt keine und bei 86 Prozent lediglich geringe Spritzmittelrückstände. Fünf der zwölf Kirschproben aus konventionellem Anbau waren hingegen so stark mit Pestiziden belastet, dass Greenpeace sie als „nicht empfehlenswert“ beurteilt. Sie stammten aus Spanien und Frankreich und wurden von Kaiser’s in Frankfurt, Kaufland und real in Dresden sowie von Aldi und Rewe in Hamburg angeboten. Nur drei der zwölf Proben waren kompett unbelastet. Zwar wurden in keiner Probe gesetzliche Grenzwerte überschritten, jedoch waren 2008 diese Grenzwerte angehoben worden. Politik ist gefordert Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, den Landwirten und Handelsketten bei der Umstellung auf nichtchemische Pflanzenschutz-Alternativen unter die Arme zu greifen. Zur Start-Veranstaltung des Nationalen Pestizid-Aktionsplans der Bundesministerien fuer Landwirtschaft und Umwelt Ende Juni in Potsdam müssten dazu wirksame Programme verabschiedet werden. Heute Abend ab 19.25 Uhr sendet das ZDF einen TV-Beitrag mit weiteren Hintergründen im ZDF-Verbrauchermagazin WISO.