Körperverschönerungen – Gesundheitliche Gefahren des Piercings
abgelegt unter Ratgeber Gesundheit
Die Verschönerung des eigenen Körpers ist nicht erst eine Erscheinung der Neuzeit, sondern zieht sich durch die gesamte Historik der Menschheit. Es war schon immer der Wunsch von Menschen den Körper zu verändern und zu schmücken. Jedes Zeitalter und jede Kultur hat dabei andere Vorlieben und Ausprägungen und jede Art birgt unterschiedliche gesundheitliche Risiken.
In unserer heutigen Zeit haben Tattoos und Piercings den größten Stellenwert, wenn es darum geht den eigenen Körper zu verändern. Vor allem jüngere Menschen lassen sich an den unterschiedlichsten Körperzonen ein Piercing stechen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Piercing lediglich im Ohr gestochen wurde. Die Wünsche reichen vom Bauchnabel, über Zunge, Augenbrauen und sogar den Genitalbereich. Eine neue Form des Piercings umfasst sogenannte Implantierungen, bei der Plättchen unter die Haut gesetzt werden.
Piercings aus ärztlicher Sicht
Fachärzte wie Gynäkologen und Dermatologen stehen der Entwicklung durchaus skeptisch gegenüber, denn es gibt nicht nur ausgebildete Piercer auf dem Markt, sondern auch einige weniger gut ausgebildete. Das Risiko für gesundheitliche Folgewirkungen ist dabei weitaus höher. Die Bundesärztekammer hat sich im Rahmen einer Diskussion einheitlich dafür ausgesprochen, dass Ärzte selber keine Piercings stechen sollen, da es eben bei diesem Vorgang nicht darum geht echte Krankheiten zu heilen, sondern es für den Patienten eher noch zu höheren Risiken führt. Demgegenüber existieren Studien die belegen, dass die hygienischen Bedingungen in deutschen Piercingstudios als schlecht zu beurteilen sind. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Einsatz von Ärzten für das Piercing eher als Krankheitsprävention als eine Erhöhung des Risikos.
Gesundheitliche Risiken einzelner Piercingformen
Das längst nicht alle Piercings die gleichen Risiken aufweisen und manche weitaus gefährlicher sind als andere, sollte jedem Menschen klar sein. Dennoch besteht bei allen ein Restrisiko.
Risiken beim Bauchnabelpiercing
Das Bauchnabelpiercing ist eine besonders beliebte Form des Piercingschmuckes und wird größtenteils von Frauen getragen. Der Bereich des Bauches zeichnet sich dadurch aus, dass er schlecht durchblutet wird wodurch der Heilungsprozess schlechter und langsamer verläuft als in anderen Körperregionen. Dies hat zur Folge, dass die Entzündungsrisiken steigen. Das allgemeine Entzündungsrisiko ist beim Bauchnabelpiercing von Natur aus höher, weil sich bei jedem Schritt der Bauch mit bewegt. Völlig ruhend ist die Bauchpartie erst im Liegen.
Quelle: Bauchnabelpiercing.com – Bauchnabelpiercings, Risiken und Pflege.
Risiken des Piercings im Mundbereich
Der Mund, respektive die Lippen sind ebenfalls beliebte Zonen zum Platzieren von Steckern und Schmuckstücken. Häufige und spezielle gesundheitliche Risiken bei dieser Form sind Reizungen der Schleimhaut, Zahnfleischatrophie und sogar ein Verlust von Zähnen oder der Beeinträchtigung von Geschmacksnerven. Seltene Risiken beinhalten sogar einen sepsisähnlichen Zustand und eine Herzklappenerkrankung.
Da die gesundheitlichen Risiken bei Piercings aller Art nicht zu vernachlässigen sind, ist es ratsam immer vorher einen Arzt aufzusuchen um die nötigen Risikogespräche zu führen und sich Tipps für die Pflege der Wunde geben zu lassen. Ebenso wichtig ist es ein qualifiziertes Piercingstudio zu wählen, das unter notwendigen sterilen Bedingungen arbeitet.
Foto: © Michael Paumann – Fotolia.com