Gesundheit endet nicht bei der Ernährung

Sick-Building-SyndromFür viele ist Gesundheit eines der höchsten Güter. Viele nehmen sich zum Jahreswechsel vor, sich gesünder zu ernähren und mehr Sport zu machen. Jedoch kann ein gesundes Leben neben der Ernährung und Bewegung auch von anderen Faktoren abhängig sein. Ein wichtiger Faktor liegt auch in der Wohnumgebung: Wie häufig wird gelüftet? Wie gut ist der Wohnraum isoliert? Sind die verwendeten Baumaterialien gesundheitsschädlich? Diese Faktoren werden oft unter dem Schlagwort Wohngesundheit zusammengefasst.

Was ist Wohngesundheit?

Der Begriff der Wohngesundheit bezieht sich, wie sich anhand der Zusammensetzung des Wortes vermuten lässt, auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Wohnsituation einzelner Menschen.

Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass sich die die Wohnumgebung erheblich auf den gesundheitlichen Zustand einzelner Personen auswirken kann. So sind viele akute Symptome, wie etwa diffuse Kopfschmerzen, Mattigkeit und Atembeschwerden womöglich auf die Bausubstanz zurückzuführen. Mediziner fassen diese Gruppe von Beschwerden als Sick-Building-Syndrom (zu deutsch etwa “Krankes-Haus-Syndrom”) zusammen.

Einige Experten sind sogar der Meinung, dass eine längerfristige Exposition (also das längere Ausgesetzt-Sein) schlechter Wohnbedingungen zu schwerwiegenden Erkrankungen wie etwa Krebs oder Depression führen kann. Um kurzfristige sowie Langzeitfolgen zu vermeiden, gibt es neben den üblichen Vorkehrungen (regelmäßiges Lüften, gleichmäßige Beheizung etc.) auch die Möglichkeit, über die verwendeten Baustoffe eine höhere Wohngesundheit zu gewährleisten.

Welche Faktoren beeinträchtigen die Wohngesundheit?

In einem Ratgeber über Wohngesundheit, der über die verschiedenen Aspekte des Themas umfassend informiert, werden drei Faktoren für gesundheitliche Belastungen im Wohnraum ausgemacht:

  • chemische Belastungen: z.B. Ausdünstungen von Baustoffen, Lacken
  • biologische Belastungen: z.B. Keime im Trinkwasser,  Schimmelpilze
  • physikalische Belastungen: z.B. Lärm, Strahlung

 
Alle der beeinträchtigenden Faktoren können durch die Wahl der richtigen Baustoffe zumindest abgeschwächt werden. So ist es beispielsweise möglich, durch nicht emittierende Baustoffe, also solche, die keine Schadstoffe freisetzen, etwa Glas und Metall, die chemischen Belastungen in Wohnräumen zu verringern. Beachten Sie jedoch, dass nicht jeder ökologische Baustoff auch gleichzeitig besser für die Wohngesundheit ist. So kann ein Holzfenster etwa wegen seiner Anfälligkeit für Schimmel und Bakterien schlechter für die Wohngesundheit sein als ein Fenster mit Metallrahmen.

Zudem gibt es Baumaterialien, die eventuellen Belastungen vorbeugen. So ist ein Kalkputz z.B. gegenüber Schimmelpilzen unempfindlich und kann andere Schadstoffe aus der Raumluft binden.

Was tun, wenn ich nicht komplett renovieren kann?

Viele Menschen bewohnen kein Eigenheim, sondern leben zur Miete, insbesondere in Ballungsräumen wie Großstädten. In solchen Fällen kann es sich als schwierig herausstellen, die Wohnung komplett mit neuen, wohngesunden Baustoffen auszustatten. Dies ist aber gar nicht unbedingt notwendig. Viele Symptome des Sick-Building-Syndroms lassen sich auch durch das Befolgen einiger einfacher Regeln lindern:

  • Lüften Sie regelmäßig. Durch das Stoßlüften für zehn Minuten alle paar Stunden können Sie das Raumklima regulieren. Die trockene Innenluft wird mit feuchter Außenluft vermischt.
  • Vermeiden Sie unnötige Emissionsquellen.  Nutzen Sie wenn möglich keine scharfen Chemikalien zur Reinigung und rauchen Sie nicht in den eigenen vier Wänden (am besten rauchen Sie gar nicht).
  • Meiden Sie Lärm und Stress. Insbesondere zu Hause sollten Sie eine Oase der Ruhe und Entspannung finden, damit Sie sich vom Alltag erholen können und nicht in den eigenen vier Wänden erkranken.
  • Informieren Sie sich über die in Ihrem Haus verbauten Materialien und regen Sie beim Eigentümer die Nutzung wohngesunder Baustoffe an, wenn eine Renovierung ansteht.

Fazit

Das Thema Wohngesundheit findet noch zu wenig Beachtung in Anbetracht der Tatsache, dass eine schlechte Wohnumgebung die Gesundheit negativ beeinflussen kann. Gerade Häuslebauer haben die Möglichkeit, die Weichen für ein gesundes Wohnen schon im Bauprozess zu stellen. Hauseigentümer können bei einer Renovierung auf die Verwendung von wohngesunden Baustoffen achten. Bewohner von Mietobjekten können durch ihr Verhalten, insbesondere beim Heizen und Lüften, einen Beitrag zu besserer Wohngesundheit leisten.

Foto: #132527820 | © MG – Fotolia.com

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