Erektionsstörungen – was wirklich hilft

 
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Man sitzt auf Bettkant - es funktioniert im Bett nicht!Jeder fünfte Mann in Deutschland über 30 leidet an Potenzproblemen. Bislang war die einzige Therapiemöglichkeit eine Einnahme von Medikamenten. Doch nun zeigen Studien, dass Erektionsstörungen auch heilbar sind.

Schuld ist nicht die Psyche

Die mangelnde Standfestigkeit belastet jeden fünften Deutschen zwischen 35 und 70 Jahren. Die Beziehung leidet und somit auch die Lebensqualität – je nachdem, wie die Partnerin damit umgehen kann. Michael J. Mathers, Androloge und Urologe von der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.: „Die meisten Frauen stört das“.

Von einer Erektionsstörung sprechen Fachleute dann, wenn die Probleme über drei Monate auftreten und so den Geschlechtsverkehr verhindern. Potenzmittel versprechen, die Koitusfähigkeit wieder herzustellen. Die in der Fachsprache als PDE-5-Inhibitoren bekannten Medikamente sind bereits seit 15 Jahren auf dem Markt. Oft begleiten sie betroffene Männer ein Leben lang. Doch auf Dauer stellt die Medikamenteneinnahme für die Beziehung eine Belastung dar, da so die sexuelle Spontanität verloren geht. Bisher war die Expertenmeinung, dass ein Gedankenkarusell aus Hemmung und Angst für die Erektionsstörungen verantwortlich ist. Neue Erkenntnisse zeigen allerdings „70 Prozent der Erektionsstörungen sind organisch und nur 30 Prozent psychisch bedingt“, so Mathers.

Video: Erklärung der PDE-5-Hemmer

 

An erster Stelle steht die Diagnose und Ursachenforschung

Ein wichtiger medizinischer Leitsatz lautet: „Vor der Therapie steht die Diagnose!“. Dies gilt selbstverständlich auch für die Behandlung von Potenzproblemen. Mittlerweile gibt es ausreichend diagnostische Maßnahmen, um die organischen Ursachen exakt differenzieren zu können. Eine reduzierte Testosteronproduktion, die beispielsweise durch zu intensives Krafttraining oder zu häufigen Extremsport auftauchen kann, führt dazu, dass das Blut wieder zu schnell aus dem Penis läuft. Der Penis besteht aus unzähligen kleinen und kleinsten Gefäßen, Muskelzellen und Nerven. Eine mögliche Ursache für Störungen der Erektion sind verengte Blutgefäße. Diese verhindern, dass in den Schwellkörper genügend Blut fließt: Der Penis wird nicht mehr steif genug.

Eine schlecht funktionierende Beckenbodenmuskulatur kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass nach der Erektion das Blut wieder zu schnell aus dem Geschlechtsorgan läuft. Aber auch Operationen, wie beispielsweise am Enddarm oder der Prostata, können gefährlich sein. Zahlreiche Nervenbahnen und Blutgefäße verlaufen auch dort entlang. Werden sie bei einer OP verletzt, kann ebenfalls die Potenz leiden.

Die glatten Muskelzellen im Schwellkörper sind auch für die Potenz von großer Bedeutung. Sie sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar, aber dafür verantwortlich, dass die Erektion so lange hart genug bestehen bleibt, um den Geschlechtsverkehr auszuüben.

Therapiemöglichkeiten sind vielfältig

Erst wenn alle Werte dem Arzt bekannt sind, kann festgelegt werden, wie weiter vorgegangen wird, um die Potenzstörung zu heilen. Da die Diagnostik dazu sehr umfangreich ist, müssen verschiedene Methoden angewandt werden. Diese reichen von der hormonellen Therapie über körperliche Aktivitäten bis hin zu einem nächtlichen Schwellkörper Training und einer selektierten Einnahme von Medikamenten. Manchmal liegt nicht nur eine einzige Ursache vor, daher müssen die Maßnahmen breit gefächert sein, um wirksam zu werden.

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Kommentare

Ein Kommentar zu “Erektionsstörungen – was wirklich hilft”
  1. Bernd sagt:

    Hätte niemals gedacht, dass die Zahl, derer die ab 30 darunter leiden, schon so groß ist. Leider ist das Thema aber halt immer noch etwas, das so gut wie niemand aussprechen will. Ich finde daran müsste sich wirklich etwas ändern!