Lymphödem

Stemmer ZeichenLymphödeme sind sicht- und tastbare Schwellungen eines Körperteils. Sie entstehen aufgrund der Stauung von Lymphflüssigkeit und können angeboren sein oder erworben werden. In der Regel treten sie zwischen dem 15. und 20. Lebenjahr auf, nur sehr selten nach dem 35. Lebensjahr. Von Lymphödemen betroffene Körperteile sehen nicht einfach nur geschwollen aus, sondern sie machen den Eindruck, als wären sie prall mit Flüssigkeit gefüllt. Am häufigsten betroffen sind Arme und Beine, es kann aber auch Kopf und Hals, Rumpf und Genitalien treffen. Lymphödeme sind recht selten und betreffen Frauen neunmal häufiger als Männer.

Ursachen für Lymphödeme

Lymphödeme können verschiedene Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist ein Stau oder Verschluss der Lymphbahnen. Dadurch erhöht sich der Druck in den Lymphgefäßen und es tritt Lymphflüssigkeit aus, die sich im umliegenden Gewebe absetzt. In selteneren Fällen ist der Grund eine veränderte Zusammensetzung der Lymphflüssigkeit. Auch genetische Defekte sowie Erkrankungen mit einer Stauung des venösen Blutes sind mögliche Ursachen. Vererbbare Lymphödeme treten hauptsächlich an den Beinen und Unterschenkeln auf, manche von Geburt an, manche erst später. In schweren Fällen können mit dem Ödem auch geistige Behinderungen, Minderwuchs und Übergewicht einhergehen. Diese Ödeme zeigen sich jedoch meist erst in der Pubertät.

Erworbene Lymphödeme entstehen fast ausschließlich nach Erkrankungen und haben ebenfalls vielfältige Ursachen. Am häufigsten kommt es nach Operationen zu Ödemen. Nach Brustkrebsoperationen beispielsweise, wenn Lymphknoten in den Achselhöhlen entfernt wurden, sind Ödeme an den Armen recht häufig. Es wird davon ausgegangen, dass Übergewicht die Wahrscheinlichkeit für Ödeme nach einer Brustkrebsoperation um 40 bis 60 Prozent steigert. Weitere Ursachen können Verletzungen und Verstauchungen aller Art, bestimmte Krebsarten sowie auch Parasiten sein.

Behandlung und Therapie von Lymphödemen

In der Behandlung des Lymphödems geht es vor allem darum, den geschwollenen Bereich zu entstauen und die Flüssigkeit aus dem Gewebe zu entfernen. Hier kann der Patient helfend eingreifen, indem er beispielsweise die betroffenen Gliedmaßen hoch lagert. Darüber hinaus sollten Verletzungen aller Art vermieden werden. Schon die ersten Anzeichen einer Entzündung jedoch wie Fieber, Rötungen oder Schüttelfrost sollten Anlass für einen Arztbesuch geben. Zudem sollte enge und einschnürende Kleidung vermieden werden.

Ererbte Lymphödeme sind anspruchsvoller in der Behandlung. Hier bedarf es der Kombination aus Lymphdrainage, Kompression (mit Strümpfen oder festen Binden), entstauender Bewegungstherapie sowie Haut- und Fußpflege, um Risse und damit weitere Entzündungen zu vermeiden.

Beim vererbten Lymphödem gibt es keinerlei Vorbeugungsmaßnahmen. Um jedoch ein Lymphödem nicht zu erwerben, wird angeraten, Übergewicht zu vermeiden.

Foto: Andreas Wittlinger [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons

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