Wie wirksam sind Gehirnjogging-Produkte?

Kleine Computerspiele sollen das Gehirn auf Vordermann bringen, mit Spielkonsolen nebenbei die grauen Zellen trainieren – es klingt zu schön um wahr zu sein. Doch können diese so genannten Gehirnjogging-Programme wirklich helfen, altersbedingten Gedächtnislücken vorzubeugen und sogar Alzheimer entgegen zu wirken?

Berlin – In einem gemeinsam unterzeichneten Memorandum fordern 30 Kognitions- Neurowissenschaftler sowie Alterungsforscher, dass die Wirksamkeit von so genannten Hirnjogging-Produkten wissenschaftlich und unabhängig überprüft werden sollen. Das Memorandum wurde Anfang diesen Monats veröffentlicht. Diese Erklärung beziehe sich vor allem auf kommerzielle Anbieter, die das Blaue vom Himmer versprächen, erklärte der Direktor des Berliner Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung (MPIB), Ulman Lindenberger.

Wirksamkeit muss überprüft werden

Eine steigende Anzahl kommerzieller Anbieter würde versprechen, geistige Fähigkeiten im Alter durch Training für das Gehirn zu erhalten oder zu steigern. Dafür gebe es allerdings keinerlei wissenschaftliche Absicherung. Zudem gebe es kein Zaubermittel gegen eine altersbedingte Minderung der Hirnleistung oder gar Alzheimer. Die Unterzeichner des Memorandums sprechen sich daher ausdrücklich für die weitere Forschung zu softwarebasierten kognitiven Trainingsprogrammen aus. Nach Aussage des MPIB geben die Ergebnisse einiger neuerer Untersuchungen Anlass zum Optimismus. Die moderne Technik biete ein großes Potenzial für die soziale und geistige Anregung im Alter, erklärte Lindenberger. Die langfristige Wirksamkeit müsse allerdings mit Verlaufsstudien überprüft werden.

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