Teure Abzocke mit der Angst vor Schweinegrippe

Im Grunde war es nur eine Frage der Zeit. Nachdem das Internet schon mit dem Beginn der Schweinegrippe schaltete und das Potenzial zum Geldverdienen entdeckte, kommen nun die „konventionellen“ Betrüger nach. Zurzeit ist es eine teure Hotline.

Mit dem Handy die so genannte Info-Hotline mit 0900-Vorwahl anrufen, kann teuer werden - Foto: Fotolia

Mit dem Handy die so genannte Info-Hotline mit 0900-Vorwahl anrufen, kann teuer werden - Foto: Fotolia

Berlin – Es gehört schon eine gehörige Portion Abgebrühtheit dazu, mit der Angst vor Krankheiten Geld abzocken zu wollen. Doch es gibt einen Unterschied in der Abzocke. Die einen spielen mit der Angst und bieten Produkte an, die man aktiv bestellen muss, bei denen man also die Wahl hat, dies nicht zu tun. Die anderen aber spielen mit einer diffusen Angst und bieten mit erfundenen seriös klingenden Namen angeblich Hilfe und Information. So geschehen in den vergangenen Wochen. Von einer Berliner Festnetznummer aus wurden zahllose Menschen angerufen, gern auf dem Handy und noch lieber nachts, um ihnen eine Nachricht auf der Mailbox oder dem Anrufbeantworter zu hinterlassen:

„Guten Tag, mein Name ist XYZ vom ECIS, dem Europäischen Zentralinstitut für Seuchenbekämpfung. Ich habe eine wichtige Mitteilung zum Thema Schweinegrippe für Sie. Da ich Sie nicht persönlich erreichen konnte, rufen Sie mich bitte dringend zu Ihrer eigenen Sicherheit noch heute an. Meine Telefonnummer lautet 090 010 001 84. Der Anruf kostet 1,99 Euro pro Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk abweichend. Bitte rufen Sie uns Ihrer eigenen Gesundheit und Sicherheit zuliebe an. Sie helfen uns und sich, die gefährliche Schweinegrippe einzudämmen.“

Bundesnetzagentur ist bereits eingeschaltet

So oder so ähnlich klangen die Bandansagen oder es wurde als Rückrufnummer auf die Festnetznummer verwiesen, an die dann wiederum ein Band mit der Ansage der teuren 0900-Nummer angeschlossen war. Viele Menschen, vor allem Ältere, fielen auf diese Abzocke herein. Denn dass dies eine Abzocke ist, ist klar. Ein Europäisches Zentralinstitut für Seuchenbekämpfung gibt es nicht und selbst, wenn eine solche Institution existierte, würde sie wohl kaum die Bürger persönlich anrufen und sie auf teure Hotlines verweisen.

Die Verbraucherzentralen raten daher allen, die sich hier wieder finden, den entsprechenden Betrag aus ihrer Telefonrechnung herauszurechnen und ihren Telefonanbieter zu informieren. Denn die Bundesnetzagentur ist bereits dabei, die der Nummer zugeordnete Firma Media-Com LTD & Co. KG in Berlin abzumahnen und ihrem Treiben ein Ende zu bereiten.

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