Schweinegrippe: Britische Mediziner warnen vor Panik

Die WHO hat die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt und täglich werden neue Fälle und Tote bekannt gegeben. Das hat in Großbritannien bereits dazu geführt, dass Fluggesellschaften ihr Personal anweisen, Passagiere mit „Schweinegrippe-Symptomen“ nicht an Bord gehen zu lassen.

London – Die Angst vor der Schweinegrippe H1N1 treibt inzwischen zum Teil seltsame Blüten. Nachdem man sich an der Anblick der Reisenden mit Mundschutz fast gewöhnt hat, gehen britische Fluggesellschaften nach Meinung der britischen Ärztevereinigung British Medical Association (BMA) nun weit über ihre Kompetenzen. Einige von ihnen weisen nämlich neuerdings ihr Bodenpersonal an, Passagiere, die Symptome der Schweinegrippe aufweisen, nicht mitfliegen zu lassen.

Atteste sind „Blödsinn“

Ein Sprecher der BMA sagte, dass es „Unsinn“ sei, denn die Flughafenmitarbeiter seien nicht qualifiziert genug, um einen Kranken wirklich erkennen zu können. Darüber hinaus sei es „Blödsinn“, von Reisenden einen ärztlichen Attest zu verlangen, wie es einige Fluglinien tun. Denn eine Infektion mit dem H1N1-Virus könne auch auf dem Weg aus der Arztpraxis zum Flughafen erfolgen. Die BMA gab britischen Hausärzten den Rat, diese Atteste zu verweigern, da sie „Zeitverschwendung“ seien.

Medikamentenlager in London an geheimen Orten

In Großbritannien haben die Medien mit ihrer Panikmache offenbar ganze Arbeit geleistet. Die Arztpraxen quellen über von Menschen, die sich auf Symptome der Schweinegrippe untersuchen lassen wollen. Das britische Gesundheitsamt hat sogar schon Telefon-Hotlines eingerichtet, weil großer Aufklärungsbedarf besteht. Dabei gilt für den Inselstaat ebenso wie für Deutschland: Es sind genügend Medikamente vorhanden. In London wurde vor kurzem mehrere Zwischenlager für die Medikamente eingerichtet. Allerdings an geheimen Orten, da die Behörden einen Massenandrang von besorgten Patienten befürchten.

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