Berlin: Siebenjähriger mit zwei Promille im Krankenhaus

Trotz zahlreicher Aufrufe und Kampagnen ist Alkohol bei Minderjährigen noch immer ein Problem. Dabei werden die Trinker immer jünger. Am Sonntag wurde in Berlin ein Siebenjähriger mit zwei Promille ins Krankenhaus eingeliefert.


Berlin – Die Passanten, die am Sonntag Nachmittag den sich übergebenden und krampfenden Siebenjährigen in Berlin Spandau auf einem Gehweg fanden, hätten bestimmt als letztes damit gerechnet, dass dieser zwei Promille Alkohol im Blut hat. Der Junge wurde ins Krankenhaus gebracht und intensivmedizinisch behandelt. Am Montag war er außer Lebensgefahr.

Wo bekommt ein Siebenjähriger so viel Alkohol her? Vermutet wird, dass er mit anderen Jugendlichen zusammen getrunken hat. Unter ihnen soll sich sein Bruder befunden haben. Dieser ist nicht etwa volljährig, sondern neun Jahre alt. Noch steht nicht fest, von wem genau die Getränke kamen. Bisher wird gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Gegen die Eltern des Jungen liegen keine Anzeigen vor. Der Siebenjährige selbst war noch nicht in der Lage, sich zu den Vorgängen zu äußern.

Ursula Meys, Jugenstadträtin von Spandau, zeigte sich entsetzt über den Vorfall. Die Familie sei jedoch den Behörden bekannt und es sollten nun Hilfen angeboten sowie Gespräche mit den Eltern geführt werden. Nach Berechnungen der Techniker Krankenkasse (TK) liegt das so genannte Komasaufen inzwischen auf Platz 15 der Gründe für Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen.

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