Eierstockkrebs

Der Eierstockkrebs, oder medizinisch korrekt ausgedrückt das Ovarialkarzinom, kommt relativ selten vor. Bis heute ist die Ursache für diese Krebsart nicht geklärt, da er jedoch gehäuft bei Frauen einer Familie auftritt, wird auch von genetischen Ursachen ausgegangen. Darüber hinaus geht man davon aus, dass die immer wieder stattfindenden Eisprünge eine Ursache sein können. Besonders häufig sind Frauen betroffen, die ihren Eisprung nie unterdrückt haben, beispielsweise mit der Antibabypille oder die nie Kinder bekommen haben. Am häufigsten entwickelt sich Eierstockkrebs bei Frauen in der Menopause, etwa im sechsten Lebensjahrzehnt.

Zum einen kann das Karzinom am Eierstock das ursprüngliche, anderseits kann es auch ein Ableger (Metastase) anderer Krebsarten sein. Um welches Karzinom es sich handelt, kann nur der Arzt klären. Von dieser Unterscheidung hängt auch die Prognose ab, denn das ursprüngliche Ovarialkarzinom wird meist erst erkannt, wenn es weit fortgeschritten ist. Familiär gehäuft tritt Eierstockkrebs mit Brust- oder Darmkrebs zusammen auf. Als Besonderheit des Eierstockkrebses wird der so genannte Borderline-Tumor genannt, also ein Tumor, der sich nicht eindeutig zu den gut- oder bösartigen Tumoren zuordnen lässt. In der Regel entarten diese Tumore jedoch letztlich und werden bösartig.

Eierstockkrebs zeigt keine charakteristischen Symptome und wird daher oft erst spät erkannt. Die Patientinnen können allgemeine Abgeschlagenheit, verminderte Leistungsfähigkeit, Schmerzen im Unterleib oder Verstopfungen aufweisen, dies muss jedoch nicht der Fall sein. Manche Betroffene haben auch Blutungen, die der Menstruation ähnlich sind. Ist der Tumor weit fortgeschritten, nehmen die Patientinnen oft im Bauchumfang zu, insgesamt jedoch ab. Dieses Phänomen ist auf die tumorbedingten Wasseransammlungen im Bauch zurück zu führen.

Bei Verdacht auf Eierstockkrebs wird zunächst eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt, bei der insbesondere die Eierstöcke abgetastet werden. Außerdem wird Ultraschall eingesetzt, sowohl auf der Bauchdecke als auch vaginal. Mit weiteren bildgebenden Verfahren wie Computer- und Magnetresonanztherapie (CT, MRT) wird ermittelt, welche Größe der Tumor hat, mit einer Skelettszintigraphie oder weiteren CT kann geprüft werden, ob bereits Metastasen oder weitere Tumore vorhanden sind.

Die Behandlung des Eierstockkrebses erfolgt meist mittels einer Operation sowie einer anschließenden Chemotherapie. Vom Erfolg der Operation und davon, wie viel vom Tumor entfernt werden konnte, hängt die Gesamtprognose der Behandlung ab. Daher werden bei der Operation beide Eierstöcke, die Gebärmutter und ein Teil des Bauchfells entfernt. Außerdem werden während der operation auch Gewebeproben aus eventuell auffälligen Lymphknoten genommen, da diese den Hauptverbreitungsweg der entarteten Krebszellen darstellen. Nach der Operation werden Chemothrapeutika eingesetzt. Auch eine Strahlentherapie oder eine Hormontherapie kann sehr gute Ergebnisse erzielen. Trotz allem liegt jedoch die Zahl der Wieder-Erkrankungen bei 60 bis 70 Prozent. Daher ist die regelmäßige Nachsorgeuntersuchung bei dieser Krebsart besonders wichtig.

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