Immer mehr Versicherte in der PKV

November 23, 2009 by  
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Angesichts der immer deutlicher werdenden Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland versichern sich immer mehr Menschen in der Privaten Krankenversicherung (PKV). Auch die Zahl der Zusatzversicherungen nahm erheblich zu.


Berlin – Der Jahresbericht 2008 der Privaten Krankenversicherer zeigt, dass immer mehr Deutsche auf eine Rundum-Versorgung jenseits des Solidarprinzips der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) bauen. Fast neun Millionen Menschen sind hierzulande bereits privat versichert. Sie nehmen damit zwar höhere Beiträge in Kauf, dafür aber auch die Sicherheit, vor einem Kassenpatienten sowohl in Arztpraxen als auch in Krankenhäusern Vorzug zu erhalten.

Hinzu kommen nahezu 21 Millionen Zusatzversicherungen, beispielsweise für Zahnersatz oder optische Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen. Viele gesetzlich Versicherte umgehen so die Lücken im System der GKV. Hier werden diese Leistungen nur noch gering oder gar nicht mehr bezuschusst.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht davon aus, dass diese Zahlen weiter ansteigen werden. Einer der Gründe für den rapiden Anstieg im Jahr 2008 war auch die Einführung der Krankenversicherungspflicht. Die erschwerten Zugangsbedingungen zur PKV bremsen zwar noch viele, die sich eventuell sonst dafür entscheiden würden, doch ist auch die Zahl der Anwartschaften gestiegen.

 

Rösler will radikalen Wandel im Gesundheitssystem

November 2, 2009 by  
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Noch keine ganze Woche im Amt und schon möchte der neue Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) alles ändern. Nicht weniger als das gesamte Gesundheitssystem möchte er radikal reformieren, so dass am Ende alle etwas davon haben.


Berlin – Es wurde ja viel spekuliert, was sich mit der neuen schwarzgelben Regierung in der Gesundheitspolitik ändern würde. Befürchtet wurde vor allem, dass es unsozial werden könnte. Andererseits steht die Frage, wie es mit dem vermeintlich sozialen System der gesetzlichen Krankenversicherung weitergehen soll. Denn das Geld reicht hier heute schon bei weitem nicht für alle aus. Bereits heute schon sind Versicherte der privaten Krankenversicherer lieber gesehene Patienten als gesetzlich Versicherte.

Philipp Rösler, selbst Mediziner, möchte dies nun ändern. Er möchte einen kompletten Wandel im deutschen Gesundheitssystem. „Wir brauchen mehr Freiheit: Freiheit bei der Wahl der Therapie, bei der Wahl des Arztes und bei der Wahl der Krankenkasse“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Horst Seehofer von der CSU sieht die Pläne Röslers kritisch. Rösler werde schnell einsehen, dass es in Deutschland keinen radikalen Systemwechsel geben könne. Martina Bunge, Gesundheitsexpertin der Linken, sieht eher die Gefahr, dass sich mit den Plänen der FDP die Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland manifestieren könnte.

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)

Krankenkassen fordern drei Milliarden zusätzlich

Mai 4, 2009 by  
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Dass in diesem Jahr das Geld im Gesundheitsfonds nicht ausreichen würde, hatten viele schon vorhergesagt, als es die Wirtschaftskrise noch gar nicht gab. Mindestens ebenso viele hatten prophezeit, dass die Beiträge nicht hoch genug seien, um den Gesundheitsfonds finanzieren zu können. Was vorher von den Verfechtern der Gesundheitsreform als Unkenrufe abgetan wurde, ist nun Realität.

Berlin – Als im vergangenen Jahr der Gesundheitsfonds beschlossen wurde, hatte wohl niemand mit den Ausmaßen der internationalen Wirtschaftskrise gerechnet oder damit, dass sich überhaupt etwas an der wirtschaftlichen Situation in Deutschland ändern könnte. Dass dies ein wenig zu kurzfristig gedacht war, zeigt die Analyse des Schätzerkreises der gesetzlichen Krankenkassen. Rund 2,9 Milliarden fehlen im großen Topf, der für alle Bundesbürger in den gesetzlichen Krankenversicherungen gefüllt wird. Diesen fehlenden Betrag soll nun der Steuerzahler ausgleichen. Bis zum Jahr 2011 soll der Fonds das Bundesdarlehen zurückzahlen.

Bereits sieben Milliarden aus Steuergeldern

Das ist nicht der erste Zuschuss aus Steuergeldern für die Gesundheits-reform. Bereits in diesem Jahr fließen geplante sieben Milliarden Euro in den Gesundheitsfonds. Rund vier Milliarden davon werden auf versicherungs-fremde Kassenleistungen wie die Mitversicherung der Kinder verwendet, rund 3,2 Milliarden auf die geplante Senkung des Beitragssatzes auf 14,9 Prozent zum 1. Juli diesen Jahres. Damit soll die Konjunktur gestärkt werden. Insgesamt hat der Gesundheitsfonds ein Budget von 167 Milliarden Euro.

Zusatzbeiträge trotz Staatshilfe

Verantwortlich für die Löcher im Topf sind nach Angaben der Kranken-kassen in erster Linie fehlende Einnahmen. Wegen des wirtschaftlichen Einbruchs werde in vielen Betrieben Kurzarbeit ausgerufen und die Arbeitslosenzahlen steigen. Dabei ist zu bedenken, dass die Beiträge von Arbeitslosen durch die Bundesagentur für Arbeit übernommen werden.

Trotz der massiven staatlichen Hilfe werden einige Kassen auch ihre Beitragszahler belasten und vermutlich relativ bald Zusatzbeiträge erheben. In wie weit das der Konjunktur zuträglich sein wird, bleibt abzuwarten.

Krankenkassen: Erste Zusatzbeiträge ab Juli 2009

April 28, 2009 by  
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Es war abzusehen und nun ist es soweit: Im Juli werden die ersten Krankenversicherungen Zusatzbeträge zum gesetzlichen Pflichtbeitrag erheben. Die großen Kassen sind vorerst nicht dabei, doch rund 4,5 Millionen Deutsche werden jetzt schon betroffen sein.

Berlin – Laut Bundesversicherungsamt (BVA) werden die ersten Krankenversicherungen bereits zur Jahresmitte Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern fordern. Der Präsident des BVA, Jodef Hecken, sagte der „Welt“, dass er die ersten zusätzlichen Beiträge zum 1. Juli erwarte. Es sieht momentan so aus, als wären insgesamt rund 4,5 Millionen Mitglieder von 16 Krankenversicherungen betroffen. Umgekehrt können aber auch fast genauso viele Versicherte mit der Auszahlung einer Prämie rechnen.

Große Kassen vorerst nicht dabei

Mitglieder der großen Kassen haben in diesem Jahr noch Schonfrist. Der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Herbert Rebscher, schloss aus, dass seine Kasse 2009 Zusatzbeiträge erheben wird. Ebenso versichert der Chef der Techniker Krankenkasse Norbert Klusen, dass die TK in diesem Jahr keinen Zusatzbeitrag brauche. Auch die Barmer Ersatzkasse sowie die AOK werden noch keinen Zuschlag fordern.

Zusatzbeitrag ist eine Frage der Zeit

Doch es ist davon auszugehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch die großen Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) äußerte schon in der vergangenen Woche, dass sie wegen der Rezession mit erheblichen Mindereinnahmen im Gesundheitsfonds rechne. Auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist dieser Ansicht und wartet nun auf die offizielle Einnahmen- und Ausgabenschätzung des Schätzerkreises vom BVA. Erst dann könne man die Folgen der weltweiten Finanzkrise auf die GKV wirklich abschätzen. Jedoch rechnet auch er mit spürbar sinkenden Einnahmen.

Seit Januar bekommen alle rund 200 gesetzlichen Krankenkassen das Geld, das sie brauchen, aus dem Gesundheitsfonds zugewiesen. In diesem Jahr wird dies ein Betrag von etwa 168 Milliarden Euro sein. Wenn die Kassen mit dem ihnen zugewiesenen Geld nicht auskommen, müssen sie von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag fordern. Dieser darf maximal ein Prozent des Bruttoeinkommens des Mitglieds betragen.

Wirtschaftskrise: Drei Milliarden Euro weniger im Gesundheitsfonds

April 24, 2009 by  
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Die Wirtschaftskrise geht auch an der Gesundheitsvorsorge nicht spurlos vorüber. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt rechnet für das Jahr 2009 mit erheblichen Mindereinnahmen für den Gesundheitsfonds. Doch der Steuerzahler soll für Ausgleich sorgen.

Berlin – Die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) erwartet durch die Wirtschaftskrise in Deutschland erheblich geringere Einnahmen für den Gesundheitsfonds. Der Einbruch bei Beschäftigung und Löhnen, den führende Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren, beeinflusse selbstverständlich auch die Beiträger der Arbeitnehmer für den Gesundheitsfonds, erklärte Schmidt am Freitag in der „Süddeutschen Zeitung“. Würden diese Prognosen tatsächlich eintreten, könnten über drei Milliarden Euro weniger an Beiträgen in den Gesundheitsfonds fließen.

Steuerzahler springt ein

In diesem Jahr würden die konjunkturbedingten Ausfälle bei den Beiträgen jedoch vom Steuerzahler ausgeglichen, so Schmidt weiter. Diese Regelung bezeichnete sie als kluge Maßnahme, die der gesetzlichen Krankenversicherung eine so sichere Basis verschaffen würde, wie es sie bisher nicht gegeben habe. Ohne den Fond sowie den einheitlichen Beitragssatz müssten sonst einzelne Kassen mitten in der Krise ihre Beträge auf Werte über 18 Prozent anheben. Der Gesundheitsfonds sichere den Krankenkassen die Möglichkeit, ihre Aufgaben ohne Sorgen um die Finanzen erfüllen zu können.

GKV stimmt zu
Im Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sieht man die Situation ähnlich. Auch hier rechnen Experten mit einem „spürbaren Rückgang der Beitragszahlungen“. Die wahren Auswirkungen der Rezession auf die Krankenversicherung könne man jedoch erst abschätzen, wenn Ende der kommenden Woche der GKV-Schätzerkreis getagt habe, sagte die Chefin des GKV, Doris Pfeiffer am Donnerstag.