Foodwatch: Capri-Sonne ist buntes Zuckerwasser
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Sie sind so praktisch für zwischendurch: die kleinen Fruchtsaftpacks mit Trinkhalm. Die meisten Kinder bekommen sie als Pausendrink mit in die Schule oder sie werden auf Ausflügen für den kleinen Durst mitgenommen. Und viele Eltern gingen bisher davon aus, dass sie ihren Kindern damit etwas Gutes tun, denn schließlich ist es Fruchtsaft. Foodwatch klärt nun auf.
Berlin – Die kleinen praktischen Trinkpacks mit Fruchtsaftgetränken wie etwa die beliebte Capri-Sonne sind laut der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch nur „gezuckertes Wasser“, die zudem noch voll mit Aromastoffen sind. Sie seien nicht gesünder als Limonaden. Außerdem seien sie mitverantwortlich für übergewichtige Kinder und Jugendliche. Der Geschmack werde allein durch Aromastoffe erzielt. Auf der Internetseite Abgespeist.de weist die Organisation auf die irreführenden Etikettierungen von Nahrungsmitteln hin. Das erklärte heute Anne Markwardt von Foodwatch.
Zu Beginn dieser Woche hatte Foodwatch die Inhaltsstoffe von „Capri-Sonne“ untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass schon die Bezeichnung „Fruchtsaftgetränk“ irreführend sei. Denn bei Getränken mit Zitrusfrüchten müsse der Fruchtgehalt nur sechs Prozent betragen, laut Markwart eine minimale Alibimenge. Den Geschmack besorgten hier allein die Aromastoffe. Problematisch ist laut Foodwatch, dass die Fruchtsaftgetränke den Eindruck vermitteln, gesunde Durstlöscher zu sein.
In einer Capri-Sonne stecken 6,5 Stück Zucker
Von Limonaden sei bekannt, dass viel Zucker in ihnen steckt. Dass jedoch der Zuckergehalt vieler Fruchtsaftgetränke nicht viel niedriger ist, ist nicht bekannt. In einer Packung „Capri-Sonne“ stecken laut Foodwatch sechseinhalb Stück Würfelzucker. Das mache sie zu einem der bedeutendsten Risikofaktoren für Übergewicht bei Kindern. Der Hersteller von „Capri-Sonne“ hielt in einer Mitteilung dagegen, dass reiner Fruchtsaft die gleiche Menge an Zucker enthalte.
Markwart erklärte hierzu, dass dies richtig sei und sich aus diesem Grund reiner Fruchtsaft ebenso wenig als Durstlöscher eignet. Auch Getränke, in denen der Zucker mit Süßstoffen ausgetauscht wird, sind nicht gesünder, da sie die Kinder trotzdem an den süßen Geschmack gewöhnen und zudem noch hungrig machen. Als Alternative empfahl sie daher stark verdünnte Fruchtsaftschorlen im Verhältnis 3:1, also drei Teile Wasser zu einem Teil Saft.
Medavit empfiehlt darüber hinaus Früchtetees, die nach Belieben mit Fruchtsäften gesüßt werden können. Auch hier ist das Verhältnis 3:1 ideal. Besonders im Sommer bietet die reiche Auswahl an verschiedenen Früchtetees eine preisgünstige Möglichkeit, den Durst zu löschen.