Krankenhauserreger MRSA: Kampf den multiresistenten Keimen
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Dass Antibiotika ein Segen für die Menschheit sind, steht außer Frage. Doch werden sie häufig und in großer Menge verwendet, bergen sie eine andere Gefahr: dann kommt es vor, dass Keime überleben und von den Antibiotika nicht abgetötet werden. Diese multiresistenten Bakterien können zu schweren Krankheiten mit Todesfolge führen.
Das Bakterium MRSA ist sehr aggressiv. Hat sich jemand mit dem resistenten Erreger infiziert, kann er mit herkömmlichen Medikamenten nicht mehr bekämpft werden. Betroffene werden häufig in Krankenhäusern infiziert. Das Bakterium wird sehr leicht durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das geschieht bereits beim Händeschütteln oder Husten. Normalerweise wird man davon nicht krank, doch immungeschwächte Menschen sind viel anfälliger. Eine Immunschwäche tritt fast immer nach einer Operation auf, eine Standardsituation in einem Krankenhaus.
Viele Menschen tragen multiresistente Bakterien in sich, ohne daran zu erkranken. Weil in Krankenhäusern große Mengen Antibiotika verwendet werden, sind sie als kritische Umgebungen einzustufen. In diesem Umfeld vermehren sich multiresistente Keime besonders gut. In Kliniken sind vor allem die Methicillin resistenten Staphylococcus-Aureus-Bakterien verbreitet, MRSA genannt. Jährlich infizieren sich in Deutschland etwa 16.000 Menschen damit, 1.500 Menschen sterben an den Infektionsfolgen.
Vorbeugende Maßnahmen im Krankenhaus
Man kann sich vor der Übertragung des Krankenhauskeimes MRSA auch schützen. Immens wichtig sind Mundschutz, Kittel, Handschuhe und die Desinfektion der Hände. Auch die Einzelzimmerisolation ist eine wirkungsvolle Maßnahme. Die Verwendung von speziellen Shampoos und einige Tage Isolation reichen schon, um die Keime zu töten und ihre Ausbreitung zu verhindern.
Vorbeugende Maßnahmen Zuhause
Nässende Wunden sollten immer bedeckt sein und mit einem sauberen, trockenen Verband geschützt werden. Wichtig sind außerdem häufiges Händewaschen mit warmem Wasser und Seife oder desinfizierenden Lotionen. Handtücher, Waschlappen, Rasierzeug und persönliche Textilien sollte man möglichst häufig wechseln und bei mindestens 60°C waschen.
Verschärfte Hygiene nach MRSA-Todesfällen in Krankenhäusern
Nachdem es zu gravierenden Vorfällen in Kliniken kam, haben die Krankenhäuser neue Strategien zur Bekämpfung von resistenten Keimen entwickelt. Breitbandantibiotika werden nun seltener verwendet, stattdessen setzt man gezielt wirkende Antibiotika ein. Patienten, die in einem Krankenhaus aufgenommen werden, untersucht man regelmäßig auf MRSA und behandelt sie gegebenenfalls. Seitdem die Hygiene Maßnahmen verschärft worden sind, ist auch die Zahl der MRSA-Fälle erheblich zurückgegangen. Viele Kliniken verfügen heute über ein MRSA-Qualitätssiegel, über das man sich vor einem Krankenhausaufenthalt informieren kann und sollte.
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