Systemischer Lupus
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Der systemische Lupus oder auch Systemische Lupus Erythematodes (SLE) gehört zu den Autoimmun-Erkrankungen und betrifft vor allem Mädchen und junge Frauen. Die Ursachen des SLE sind wie bei den meisten autoimmunen Erkrankungen bislang unklar. Im Fall des Systemischen Lupus greift das körpereigene Immunsystem Zellen der Blutgefäße von Haut, Nieren und Gelenken an. Auch andere Organe sind betroffen. SLE zählt zu den so genannten Kollagenosen, den Erkrankungen des Bindegewebes und der Gefäße. Ganz typisch ist eine schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht, die früher zu Entstellungen führte und so den Namen „Lupus“ bekam, weil sie aussahen wie ein Wolfsbiss.
Vom systemischen Lupus sind sehr viel mehr Mädchen als Jungen betroffen, das Verhältnis liegt hier bei etwa vier zu eins. Menschen mit afrikanischer, indischer oder asiatischer Abstammung sind häufiger betroffen. Die ersten Symptome zeigen sich meist im späteren Schulalter. Als Grund für die Erkrankung werden sowohl genetische als auch infektiöse oder hormonelle Ursachen in betracht gezogen. In manchen Familien tritt die Krankheit gehäuft auf. Aufgrund der Tatsache, dass sich die ersten Symptome oft in der Pubertät zeigen, sind hormonelle Ursachen nicht unwahrscheinlich. Andererseits tritt der Systemische Lupus oft auch nach Infektionen oder UV-Bestrahlung auf.
Diagnose Systemischer Lupus
Das symptomatische Bild des Systemischen Lupus ist mitunter diffus, da er sehr viele Organe betreffen kann. Sehr viele Betroffene berichten jedoch am Anfang von allgemeinen Krankheitssymptomen wie Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Fieber, angeschwollenen Lymphknoten oder Hautausschlägen. Gesellen sich zu diesen Symptomen noch weitere der folgend aufgeführten, ist eine Diagnostik in Richtung Systemischer Lupus angebracht:
- Hautausschläge, vor allem im Gesicht, eventuell aber am gesamten Körper, zum Teil mit Haarverlust
- Gefäßkrampf der Fingergefäße bei Kälte
- Gelenk- und Muskelschmerzen, ähnlich wie bei rheumatischen Beschwerden auch Morgensteifigkeit
- Beteiligung der Lymphknoten im Bauchraum, zusätzlich kann es durch Entzündungen des Bauchfells zu Magenschmerzen kommen
- schmerzhafte Atembeschwerden durch Entzündung des Rippenfells
- bei rund zwei Dritteln der Betroffenen ist die Niere in Mitleidenschaft gezogen. Dies zeigt sich durch Eiweiß- und Blutbeimengungen im Urin sowie durch erhöhten Blutdruck. Die Beteiligung der Niere ist die gefürchtetste Komplikation.
- Kopfschmerzen, psychische Auffälligkeiten oder Krämpfe können darauf hinweisen, dass das Zentrale Nervensystem ebenfalls betroffen ist.
Diagnostiziert werden kann der Systemische Lupus mittels Ultraschalluntersuchungen oder auch mit Labor- und Gewebeuntersuchungen.
Therapie und Behandlung Systemischer Lupus
Systemischer Lupus ist nicht heilbar, jedoch gut therapierbar. Treten keine größeren Komplikationen im Krankheitsverlauf oder der Therapie auf, liegt die Überlebenschance heute bei 90 Prozent. Wichtig ist, dass der Patient nicht nur medikamentös, sondern auch psychologisch betreut wird. Hauptsächlich setzt man in der Behandlung auf Immunsuppressiva, die neue Angriffe des Immunsystems verhindern sollen, Glukokortikoide zur Behandlung der akuten Entzündungen sowie wenig Bewegung im Sonnenlicht.
Foto: von George Henry Fox [Public domain], via Wikimedia Commons