Justizminister fordern mehr Experten für Leichenschau
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Kaum zu glauben, aber wahr: rund 1200 Morde und Totschläge bleiben jährlich in Deutschland unentdeckt. Weil das Alter des Toten es nicht vermuten lässt oder auch, weil dem Beschauer schlicht die Zeit fehlt.
Hannover – Wenn ein Mensch stirbt, ist das in der Regel kein Fall für die Rechtsmedizin. Doch um dies zu erkennen, muss ein Arzt gut geschult sein. Viele Ärzte können auf den ersten Blick nicht erkennen, ob der Tote, der vor ihnen liegt, einfach an einem Herzversagen gestorben ist oder ob jemand nachgeholfen hat. Darum ist es in vielen europäischen Staaten üblich, dass Leichenschauen von Experten durchgeführt werden, die dann bei Bedarf eine Autopsie anordnen.
Genau diese Vorgehensweise fordern nun die Justizminister der Bundesländer auch für Deutschland. Denn hierzulande werden Leichenschauen von Allgemeinmedizinern durchgeführt. Ihnen fehlt oft die nötige Erfahrung, Zeit und auch das Fachwissen, um einen natürlichen Tod von einem gewaltsamen zu unterscheiden.
Sie planen, dass Ärzte, die auch Leichenschauen übernehmen wollen, eine nachzuweisende Zusatzausbildung ablegen. Dafür sollten die Ärzte für die Leichenschau mehr Geld bekommen. Schätzungen gehen von rund 1200 fälschlich als natürlich deklarierten Todesursachen aus.