Atemwegserkrankungen

Unter dem Begriff „Atemwegserkrankungen“ werden alle Erkrankungen zusammengefasst, die die Atemwege betreffen: die Nase, die Bronchien und auch die Lunge. Daher reichen die Erkrankungen vom Erkältungsschnupfen bis hin zur Lungenentzündung. Ebenso sind alle Organe gemeint, die an der Atmung beteiligt oder mit dem Atemwegen verbunden sind, wie die Nasennebenhöhlen, die Mandeln, das Mittelohr und der Kehlkopf.

Atemwegserkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheiten des Menschen.

Die Atmung ist wichtig, denn nur auf diesem Weg gelangen wir an den Sauerstoff, den der Körper benötigt, um arbeiten zu können. Eine Verringerung der Sauerstoffzufuhr bedeutet daher auch immer eine Verminderung der Leistungsfähigkeit des Körpers. Das kann jeder gut an sich selbst beobachten, wenn er einmal verschnupft ist oder Grippe hat. Dann fühlt man sich schlapp und müde, der Körper verlangt nach Schlaf. Das liegt natürlich zum einen daran, dass Krankheitserreger bekämpft werden müssen, zum anderen aber auch daran, dass dem Körper weniger Sauerstoff zur Verfügung steht.

Viele Krankheitserreger werden bereits in der Nase dank der kleinen Härchen dort ausgefiltert. Besonders im Winter jedoch, wenn die kalte Luft die Nase zum Laufen bringt, sind diese verklebt und können ihre Aufgabe nicht mehr zuverlässig erfüllen. Dann haben es Viren und Bakterien ungleich leichter, in den Körper einzudringen. Ebenfalls können vorangegangene Infekte oder eine allgemeine Schwächung des Immunsystems eine Erkrankung fördern.

Unterschieden werden akute und chronische Atemwegserkrankungen. Zu den akuten Erkrankungen der Atemwege gehören der Schnupfen, die Nasennebenhöhlen-Entzündung, die Mittelohr-Entzündung, die Rachenentzündung, die Mandelentzündung und die Kehlkopf-Entzündung. Alle akuten Atemwegserkrankungen sind gut therapierbar oder heilen von allein aus. Bei den akuten Entzündungen der unteren Atemwege (Bronchitis, Lungenentzündung, Lungenemphysem) bestehen ebenfalls gute Aussichten bei einer Therapie. Für eine akute Infektion der Atemwege bedarf es Krankheitserregern. Nur, weil sich jemand lange in der Kälte aufhält, wird er sich nicht erkälten oder gar eine Lungenentzündung holen.

Die chronischen Atemwegserkrankungen müssen meist ein Leben lang begleitend therapiert werden. Ihnen werden das Asthma, die chronische Bronchitis, das chronische Lungenemphysem sowie die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) zugeordnet.

Für die Therapie ist entscheidend, ob die oberen oder die unteren Atemwege betroffen sind und ob es sich um eine akute oder eine chronische Erkrankung handelt. Bei einer akuten Infektion der oberen Atemwege ist es nur sehr selten notwendig, Antibiotika einzusetzen. Der Patient kann sich selbst mit Inhalation, viel warmen Flüssigkeiten (Tee), Wickeln an Brust, Nacken und Waden, Wärme und Vitaminen helfen. Atemwegserkrankungen der unteren Atemwege müssen häufiger mit Antibiotika behandelt werden und gehen mit strenger Bettruhe einher.