Ab 2010 auch mit HIV wieder in die USA

November 3, 2009 by  
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Seit 1987 war es HIV-Infizierten und Aidskranken verboten, in die USA einzureisen. Noch unter George W. Bush war die Aufhebung dieser Regelung beschlossen, bisher aber nicht durchgesetzt worden. Mit dem Jahreswechsel wird sich das nun ändern.


Washington, D. C. – Ab dem 1. Januar 2010 können endlich auch wieder Menschen, die das HI-Virus in sich tragen oder an Aids erkrankt sind, in die USA einreisen. Das gab US-Präsident Barack Obama am Freitag bekannt. Die Regelung aus dem Jahr 1987 habe ohnehin mehr auf Angst denn auf Fakten beruht. Neben den USA verbieten noch rund ein Dutzend andere Staaten weltweit HIV-Infizierten eine Einreise.

Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte diese Entscheidung Obamas und verlieh seinem Wunsch Ausdruck, dass dieser Schritt auch andere Staaten zum Einlenken bewege. Er nannte die Einreisebestimmungen etwas, „was uns mit Scham erfüllen sollte“.  Obama sagte zu der Regelung: „Wenn wir der weltweite Führer im Kampf gegen Aids sein wollen, müssen wir uns auch so verhalten.“ Mit der Aufhebung solle auch das Stigma bekämpft werden, das mit der Diagnose HIV noch immer verbunden sei.

Noch unter Obamas Vorgänger George W. Bush war die Aufhebung formal vereinbart worden. Bisher wurde sie jedoch nicht angewandt.

Hinrichtung fehlgeschlagen

September 18, 2009 by  
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Ist es Schicksal, Gottesurteil oder einfach Glück? In den USA konnte ein zum Tode Verurteilter nicht hingerichtet werden, weil seine Venen zu schlecht für die tödliche Injektion waren.

Washington – Wer in den USA zum Tode verurteilt wird, sitzt in der Regel viele Jahre in der so genannten Todeszelle. Eine lange Zeit, in der immer die Angst im Raum steht, dass der Hinrichtungstermin festgesetzt wird. Eines Tages ist es dann so weit. Der Delinquent wird in den Hinrichtungsraum gebracht. Durch eine Plexiglasscheibe können Zuschauer alles genau sehen, was passiert. Heute wird der Tod meist durch die Injektion einer tödlichen Substanz herbeigeführt.

So war es auch bei Romell Broom aus dem Bundesstaat Ohio, der im Jahr 1984 ein Mädchen vergewaltigt und anschließend getötet hatte. Auch er wurde in den Hinrichtungsraum gebracht, auf die Liege geschnallt, sagte seine letzten Worte und der Arzt machte sich an seine Henkersarbeit. Vergeblich versuchte er zwei Stunden lang, eine Vene zu finden, die für die Injektion ausreichend ist. Weder an den Armen noch an einem Bein war eine Vene zu finden.

Daraufhin brach der Arzt die Hinrichtung ab, nachdem der Governeur von Ohio dies angeordnet hatte. Somit geht Broom in die Geschichte ein als der zweite Fall, in dem der Delinquent seine Hinrichtung überlebte.

„Pille danach“ in den USA bereits ab 17 ohne Rezept

April 25, 2009 by  
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Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin war das Musterbeispiel für die Schizophrenie der Verhütungspolitik in den USA: Während sie Enthaltsamkeit predigte und die Abschaffung der Evolutionslehre im Biologieunterricht  zugunsten der biblischen Kreationistenlehre forderte, wurde ihre minderjährige Tochter mitten im Wahlkampf schwanger. Nun will man der weltweit höchsten Rate an Teenagerschwangerschaften auf einem recht zweifelhaften Weg begegnen.

Washington – Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat auf die Entscheidung eines Richters das Mindestalter für eine rezeptfreie Abgabe der so genannten „Pille danach“ auf 17 Jahre herabgesetzt. Schon im Juli 1999 wurde der „Plan B“ in den USA erlaubt. Bis Mitte 2006 war die Abgabe der „Pille danach“ jedoch an die ärztliche Verordnung gebunden. Seit 2006 kann die Pille auch rezeptfrei gekauft werden. Edward Korman, Richter am Federal District Court in New York, entschied nun, dass die Altersgrenze von 18 Jahren, die für die Abgabe obligatorisch ist, eine rein politische Entscheidung ohne wissenschaftliche Grundlagen sei. Darum setzte er der FDA eine 30.Tagefrist, in der sie die Altersgrenze begründen oder einer rezeptfreien Abgabe auch an 17-Jährige zustimmen sollte.

Nun teilte die Behörde mit, dass sie keinen Widerspruch gegen diese richterliche Anordnung einlegen wird. Nach einer Pressemitteilung teilte die FDA dem Hersteller bereits mit, dass er das Medikament künftig rezeptfrei für 17-Jährige vermarkten könne. Voraussetzung ist jedoch ein Antrag, der genehmigt werden müsse. Ein Bericht der „New York Times“ ließ verlautbaren, dass das Medikament auch vom Partner abgeholt werden könne.

Selbst kostenlose Verhütungsmittel könnten das Problem wahrscheinlich nicht lösen

Damit bestehen in der Praxis kaum noch Einschränkungen für den „Plan B“, auch wenn unter 17-Jährige weiterhin einen Arzt aufsuchen müssen, um die „Pille danach“ bekommen zu können. Den meisten Teenagern in den USA ist jedoch gar nicht bewusst, welche Konsequenzen ungeschützter Geschlechtsverkehr haben kann. Dann nützt auch die „Pille danach“ nichts, denn diese muss bis spätestens 72 Stunden nach dem Verkehr eingenommen werden. Nach Ansicht amerikanischer Familienplaner würde jedoch selbst die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln keinen spürbaren Einfluss auf die Zahl der Teenagerschwangerschaften haben. Diese liegt in den USA weltweit am höchsten und ist das Ergebnis der Kombination aus Prüderie und Freiheitsgeist gepaart mit Unwissen und Aberglauben.