Schweinegrippe: Impfungen ab Mitte Oktober

September 23, 2009 by  
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Im Frühjahr schockte die Schweinegrippe die Welt. Inzwischen hat sie Tausende Tote gefordert, jedoch weltweit immer noch weniger als jede saisonale Grippewelle. Das Bedürfnis, sich vor der Neuen Grippe zu schützen, war aber groß genug, um in kurzer Zeit einen Impfstoff zu entwickeln.


Bielefeld – Ab dem 19. Oktober wird das Impfserum gegen die so genannte Schweinegrippe auch in Deutschland verfügbar sein. Vorausgesetzt, dass die Zulassungsverfahren sich zeitlich nicht verzögern, könnte direkt mit den Impfungen begonnen werden.

Der Impstoff wird in Dresden von der Firma Glaxo-Smith-Kline hergestellt und trägt den Namen Pandemrix. Nach bisherigen Informationen des Paul-Ehrlich-Institues gilt das Serum als wirksam und gut verträglich. Das Robert-Koch-Institut will zu Beginn der nächsten Woche eine generelle Impfempfehlung aussprechen.

Besonders gefährdet sind wie bei jeder anderen Grippewelle Mitarbeiter des Gesundheitswesens, weil sie tagtäglich mit den Keimen in Berührung kommen. Ebenso sollten ältere Menschen geimpft werden. Wie der Impfstoff bei Kindern zu dosieren ist und wie eventuelle Nebenwirkungen aussehen könnten, wird derzeit noch überprüft.

Krankenkassen werden 2010 vermutlich teurer

August 25, 2009 by  
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Die GBK war die erste gesetzliche Krankenkasse, die ihren Versicherten den Zusatzbeitrag abverlangte. Die anderen wollen nun – nicht wirklich überraschend – nachziehen. Interessant sind allerdings die angegebenen Gründe dafür.

Berlin – Schon im Frühling hatten auch die großen gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) angedroht, sie würden in diesem Jahr bereits den Zusatzbeitrag erheben müssen. Das dürfen sie, allerdings nur, wenn das ihnen zur Verfügung stehende Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreicht für die Leistungen, die sie für ihre Versicherten erbringen müssen. Getan hat es bis auf den GBK keine der GKV. Doch nun könnte das der Startschuss für eine Erhöhung aller Kassenbeiträge sein.

Vorsorgeuntersuchungen, chronisch Kranke, Schwangerschaften, Mütter, Kinder – all dies kostet die GKV viel Geld. Darum haben sie ein Budget vom Bund bekommen. Nach den Protesten der Ärzte im vergangenen Jahr müssen die Kassen ihren Ärzten rund zehn Prozent mehr Honorar zahlen und auch die Kosten für die Arzneimittel sind gestiegen.

Schweinegrippe und Arbeitslose nur vorgeschobene Gründe?

Doch auch die Impfung gegen die Schweinegrippe und die höhere Arbeitslosenrate durch die Wirtschaftskrise geben die Krankenkassen als Grund für die immer wahrscheinlicher werdenden Zusatzbeiträge im kommenden Jahr an. Im Gegenzug zu den steigenden Kosten gaben die GKV in diesem Jahr aber ein Kontingent von rund 300 Millionen Euro für die Gesundheitsförderung aus (Yoga, Rückenschule etc.) sowie weitere 100 Millionen für Bonusprogramme. In diesen Programmen können Versicherte Bonuspunkte sammeln und so Geld sparen, wenn sie gesund leben.

Der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld kritisierte bei Focus Online, dass viele GKV ihre Ausgaben eher als Marketinginstrument nutzen. Und der Eindruck könnte sich schon aufdrängen, wenn man sieht, wie viele Behandlungen oder Kuren abgelehnt werden und wie viel Geld letztlich aber in diese Förderprogramme gesteckt wird. Sicherlich machen diese Programme eine Kasse interessant und sie dienen der Gesundheit, doch wer außer den Kassen hat etwas davon, wenn alle Versicherten dafür zahlen, obwohl nur ein Bruchteil der Versicherten daran teilnehmen kann?

Teure Abzocke mit der Angst vor Schweinegrippe

August 18, 2009 by  
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Im Grunde war es nur eine Frage der Zeit. Nachdem das Internet schon mit dem Beginn der Schweinegrippe schaltete und das Potenzial zum Geldverdienen entdeckte, kommen nun die „konventionellen“ Betrüger nach. Zurzeit ist es eine teure Hotline.

Mit dem Handy die so genannte Info-Hotline mit 0900-Vorwahl anrufen, kann teuer werden - Foto: Fotolia

Mit dem Handy die so genannte Info-Hotline mit 0900-Vorwahl anrufen, kann teuer werden - Foto: Fotolia

Berlin – Es gehört schon eine gehörige Portion Abgebrühtheit dazu, mit der Angst vor Krankheiten Geld abzocken zu wollen. Doch es gibt einen Unterschied in der Abzocke. Die einen spielen mit der Angst und bieten Produkte an, die man aktiv bestellen muss, bei denen man also die Wahl hat, dies nicht zu tun. Die anderen aber spielen mit einer diffusen Angst und bieten mit erfundenen seriös klingenden Namen angeblich Hilfe und Information. So geschehen in den vergangenen Wochen. Von einer Berliner Festnetznummer aus wurden zahllose Menschen angerufen, gern auf dem Handy und noch lieber nachts, um ihnen eine Nachricht auf der Mailbox oder dem Anrufbeantworter zu hinterlassen:

„Guten Tag, mein Name ist XYZ vom ECIS, dem Europäischen Zentralinstitut für Seuchenbekämpfung. Ich habe eine wichtige Mitteilung zum Thema Schweinegrippe für Sie. Da ich Sie nicht persönlich erreichen konnte, rufen Sie mich bitte dringend zu Ihrer eigenen Sicherheit noch heute an. Meine Telefonnummer lautet 090 010 001 84. Der Anruf kostet 1,99 Euro pro Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk abweichend. Bitte rufen Sie uns Ihrer eigenen Gesundheit und Sicherheit zuliebe an. Sie helfen uns und sich, die gefährliche Schweinegrippe einzudämmen.“

Bundesnetzagentur ist bereits eingeschaltet

So oder so ähnlich klangen die Bandansagen oder es wurde als Rückrufnummer auf die Festnetznummer verwiesen, an die dann wiederum ein Band mit der Ansage der teuren 0900-Nummer angeschlossen war. Viele Menschen, vor allem Ältere, fielen auf diese Abzocke herein. Denn dass dies eine Abzocke ist, ist klar. Ein Europäisches Zentralinstitut für Seuchenbekämpfung gibt es nicht und selbst, wenn eine solche Institution existierte, würde sie wohl kaum die Bürger persönlich anrufen und sie auf teure Hotlines verweisen.

Die Verbraucherzentralen raten daher allen, die sich hier wieder finden, den entsprechenden Betrag aus ihrer Telefonrechnung herauszurechnen und ihren Telefonanbieter zu informieren. Denn die Bundesnetzagentur ist bereits dabei, die der Nummer zugeordnete Firma Media-Com LTD & Co. KG in Berlin abzumahnen und ihrem Treiben ein Ende zu bereiten.

Rekordtiefstand bei Krankmeldungen

August 10, 2009 by  
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Draußen tobt die Schweinegrippe und drinnen sitzen alle am Schreibtisch. Der Krankenstand in Deutschland ist so niedrig wie seit den 70er Jahren nicht mehr. Das kann jedoch mehr Gefahren bergen als positive Effekte.

In diesem Zustand besser zu Hause bleiben! - Foto: pixelio.de

In diesem Zustand besser zu Hause bleiben! - Foto: pixelio.de

Berlin – Natürlich findet der Chef es gut, wenn seine Mitarbeiter jeden Tag zur Arbeit erscheinen und nicht krank zu Hause liegen. Doch besonders in Zeiten der Schweinegrippe kann dies zu bösen Folgen für das gesamte Unternehmen führen.

In den Zeiten der Wirtschaftskrise trauen sich immer weniger Arbeitnehmer, sich krank zu melden, selbst, wenn sie schon Fieber haben. Doch damit tun sie weder sich noch ihren Kollegen einen Gefallen. Denn es muss nicht einmal die Schweinegrippe sein, um ein ganzes Großraumbüro auf diese Weise lahm zu legen. Auch eine normale Grippe verbreitet sich im Büro sehr schnell: über Türklinken, den Schreibtisch, direkte Tröpfcheninfektion. Mit den benutzten Taschentüchern im Papierkorb kann es dann auch noch die Reinigungskräfte treffen. So kann ein Büro sehr schnell sehr leer werden und die Arbeit bleibt liegen.

Solidarität vor Arbeitsplatzangst

Wer krank zur Arbeit geht, riskiert darüber hinaus, dass seine eventuell harmlose Erkältung sich zu einer gefährlichen Lungenentzündung auswächst. Bei einer Erkältung braucht der Körper die Ruhe zur Selbstheilung genauso wie bei einer Grippe. Wer sich trotzdem nicht schont, wird zur Gefahr für sich und andere. Das Gleiche gilt für Großveranstaltungen. Wer mit Grippesymptomen ins Fußballstadion oder zum Konzert geht, ist auch dort eine potentielle Gefahr für andere. Denn seine Erreger sind auf dem gesamten Weg für andere verfügbar: an der Haltestange in der U-Bahn oder im Bus, an der Eintrittskarte, beim Niesen und Husten sowieso. Experten raten jetzt zur Eindämmung der Schweinegrippe-Pandemie, nicht die linke Hand vor den Mund zu halten beim Niesen und Husten, sondern die meist von Stoff bedeckte Ellenbeuge. Außerdem sollte jetzt noch mehr als sonst auf Hygiene geachtet werden. Dazu gehört auch, sich regelmäßig die Hände zu waschen, am besten nach jedem Kontakt mit anderen Menschen. Der Handschlag und Küsschen zur Begrüßung sind zurzeit auch keine besonders gute Idee.

Gerade bei ansteckenden Krankheiten gilt immer: Vorsicht ist besser als Nachsicht und eine Krankmeldung ist oft solidarischer als trotzdem zur Arbeit zu gehen.

Schweinegrippe: Zweifel an Schnelltests

August 7, 2009 by  
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Einen Impfstoff gibt es noch nicht, dafür aber jede Menge Schnelltests, mit denen die so genannte Schweinegrippe identifiziert werden soll. Doch mehr als die Hälfte dieser Tests liegt falsch.

Berlin/Atlanta – Kaum war die Schweinegrippe da, gab es auch schon die ersten Schnelltests, mit denen sie erkannt werden können sollte. Das wäre eine gute Sache, denn dann könnte man sehr schnell entscheiden, wer denn nun die Medikamente benötigt und wer nicht. Doch das Problem ist: Mehr als die Hälfte der Tests zeigt ein negatives Ergebnis und gibt damit Entwarnung. Und das leider, obwohl der Getestete Träger des Virus ist.

Fehlerquote inakzeptabel

So ergaben Tests aus den USA und Deutschland, dass die Fehlerquote der erhältlichen Schnelltests bei teilweise mehr als 50 Prozent liegt. Besonders tragisch war ein Fall, in dem der Test bei einer Krankenschwester ein negatives Ergebnis angezeigt und diese daraufhin noch tagelang in der Klinik gearbeitet hatte.

RKI-Zahlen zuverlässig

Das Problem bei den Schnelltests ist, dass sie ursprünglich für die normale Grippe entwickelt wurden und das H1N1-Virus nicht zuverlässig anzeigen. Es handelt sich eher um eine Notlösung als um einen echten Weg aus der Pandemie. Das bedeutet allerdings nicht, dass die vom Robert-Koch-Institut (RKI) herausgegebenen Zahlen falsch sind. Denn diese basieren nicht auf Schnelltests, sondern auf den zuverlässigen Gentests.

(Quellen: Deutsches Ärzteblatt/Spiegel Online)

Schweinegrippe: Wer zahlt die Impfungen?

Juli 28, 2009 by  
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Fast jeden Tag gibt es neue Fälle von der so genannten Schweinegrippe in Deutschland. Viele Urlauber bringen sie von Mallorca mit nach Hause. Währenddessen schachern die Krankenkassen um die Kosten für die Impfungen.

Berlin – Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wollen die Kosten für die Impfungen gegen die Schweinegrippe nicht übernehmen. Diese Kosten seien im Gesundheitsfonds nicht abgedeckt, erklärte der Spitzenverband der GKV am Montag Abend in Berlin. Deshalb sehen die Kassen nun Bund und Länder in der Verantwortlichkeit. Als Begründung gab Doris Pfeiffer, die Vorsitzende des Spitzenverbandes an, dass die Zahlungsunwilligkeit von privaten Krankenversicherungen, der Bundesländer und der Beihilfeträger sich auf die Kassen der GKV und damit auf den Gesundheitsfonds niederschlagen würde. Zwar würden sich die GKV an den Kosten für die Impfungen beteiligen, doch allein könnten sie sie nicht tragen.

Kosten liegen zwischen 600 Millionen und 2 Milliarden Euro

Die Kosten für die Impfungen, für die es bisher noch nicht einmal einen Impfstoff gibt, werden auf mindestens 600 Millionen Euro geschätzt. Manche Experten gehen von Kosten bis zu zwei Milliarden Euro aus. Von den Bundesländern wurden bisher 50 Millionen Impfdosen bestellt, mit denen etwa ein Drittel der Bevölkerung geimpft werden könnte. Zuerst würden jedoch Mitarbeiter im Gesundheitswesen, der Polizei und Feuerwehr sowie Chronisch Kranke und Schwangere geimpft werden. Von den Länderministerien und dem Bundesgesundheitsministerium sei stets eine Übernahme der Kosten verlautbart worden.

Zusatzbeiträge wegen Schweinegrippe?

Mehrere GKV-Sprecher wiesen darauf hin, dass die Übernahme der Kosten für die Impfungen die Gefahr beinhalte, dass die GKV im kommenden Jahr Zusatzbeiträge von ihren Versicherten verlangen müssten. Diese Zusatzbeiträge waren bereits in diesem Jahr bereits Thema. Sie können von den GKV erhoben werden, wenn das Geld, das ihnen aus dem Gesundheitsfonds zusteht, nicht ausreicht. Mehrere GKV hatten bereits vor der Schweinegrippe angekündigt, in diesem Jahr mehr Geld zu benötigen, fast alle GKV wollten nachziehen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Schweinegrippe als Vorwand benutzt wird, um etwas einzufordern, das längst beschlossene Sache ist.

Schweinegrippe: Britische Mediziner warnen vor Panik

Juli 24, 2009 by  
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Die WHO hat die Schweinegrippe zur Pandemie erklärt und täglich werden neue Fälle und Tote bekannt gegeben. Das hat in Großbritannien bereits dazu geführt, dass Fluggesellschaften ihr Personal anweisen, Passagiere mit „Schweinegrippe-Symptomen“ nicht an Bord gehen zu lassen.

London – Die Angst vor der Schweinegrippe H1N1 treibt inzwischen zum Teil seltsame Blüten. Nachdem man sich an der Anblick der Reisenden mit Mundschutz fast gewöhnt hat, gehen britische Fluggesellschaften nach Meinung der britischen Ärztevereinigung British Medical Association (BMA) nun weit über ihre Kompetenzen. Einige von ihnen weisen nämlich neuerdings ihr Bodenpersonal an, Passagiere, die Symptome der Schweinegrippe aufweisen, nicht mitfliegen zu lassen.

Atteste sind „Blödsinn“

Ein Sprecher der BMA sagte, dass es „Unsinn“ sei, denn die Flughafenmitarbeiter seien nicht qualifiziert genug, um einen Kranken wirklich erkennen zu können. Darüber hinaus sei es „Blödsinn“, von Reisenden einen ärztlichen Attest zu verlangen, wie es einige Fluglinien tun. Denn eine Infektion mit dem H1N1-Virus könne auch auf dem Weg aus der Arztpraxis zum Flughafen erfolgen. Die BMA gab britischen Hausärzten den Rat, diese Atteste zu verweigern, da sie „Zeitverschwendung“ seien.

Medikamentenlager in London an geheimen Orten

In Großbritannien haben die Medien mit ihrer Panikmache offenbar ganze Arbeit geleistet. Die Arztpraxen quellen über von Menschen, die sich auf Symptome der Schweinegrippe untersuchen lassen wollen. Das britische Gesundheitsamt hat sogar schon Telefon-Hotlines eingerichtet, weil großer Aufklärungsbedarf besteht. Dabei gilt für den Inselstaat ebenso wie für Deutschland: Es sind genügend Medikamente vorhanden. In London wurde vor kurzem mehrere Zwischenlager für die Medikamente eingerichtet. Allerdings an geheimen Orten, da die Behörden einen Massenandrang von besorgten Patienten befürchten.

Schweinegrippe: Vor Herbst kein Impfstoff

Juni 16, 2009 by  
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Nachdem die WHO in der vergangenen Woche die so genannte Schweinegrippe zur Pandemie erklärt hat, wird die Forderung nach einem Impfstoff gegen die neue Form der Influenza lauter. Doch bis es soweit ist, könnten noch Monate vergehen.

Noch gibt es keinen Impfstoff gegen die Schweinegrippe - Foto: pixelio.de

Berlin – Voraussichtlich werden noch Monate vergehen, bis ein Impfstoff gegen die sich weltweit ausbreitende neue Form der Influenza einsatzbereit ist. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte am Freitag in Berlin, dass es vor dem Herbst keinen Impfstoff geben werde. Zurzeit werden den Experten zufolge mögliche Seren angezüchtet. Sorge bereite besonders die Tatsache, dass sich die Entwicklung des Virus nicht einschätzen lasse. Auch in Deutschland infizieren sich immer mehr Menschen. In der vergangenen Woche hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schweinegrippe zur Pandemie, also zur weltweiten Epidemie, erklärt.

Wandlungsfähigkeit des Virus ist Hauptgefahr

Die Entscheidung zur Impfstoffproduktion werde Mitte Juli auf europäischer Ebene fallen, kündigte Schmidt an. Die Bundesländer haben nach Angaben des Ministeriums Vorverträge mit Novartis und GlaxoSmithKline abgeschlossen, die besagen, dass bei bedarf Impfstoff geliefert werde. Eine Mischung des normalen Impfstoffes als Kombipräparat ist laut Schmidt nicht möglich. Doch bisher sei in Deutschland die Lage unter Kontrolle. Im Herbst könnte sich dies aber ändern, wenn die saisonale mit der neuen Grippe zusammentreffe, da dann die Gefahr bestünde, dass das neue Virus mutiert. Genau in dieser Wandlungsfähigkeit liege eine der Hauptgefahren der Influenza, sagen Wissenschaftler. Es gebe die Befürchtung, dass bei der Pandemie, die jetzt um die Welt geht, das Risiko besteht, dass sie sich verändert, erklärte Regine Heilbronn vom Institut für Virologie an der Berliner Charité. „Je mehr sie sich verbreitet, desto mehr Chance besteht für eine Veränderung“, so Heilbronn weiter. Jedoch müsse dies nicht eintreten.

Pandemie bedeutet keine Änderungen für den Einzelnen

Novartis rechnet nach eigenen Angaben bis Jahresende mit einer Zulassung des Impfserums. Das Institut für Virologie der Universität in Marburg, wo der Impfstoff auch produziert werden soll, war maßgeblich an dessen Entwicklung beteiligt. Nachfragen gebe es bereits von mehr als 30 Regierungen, teilte Novartis mit. Regine Heilbronn wies darauf hin, dass die Entwicklung eines Impfstoffes etwa drei Monate dauere. Wegen der Wandelbarkeit des Virus sei es möglich, dass der „Impfstoff nicht top geeignet ist“, sagte sie. Die Ausrufung zur Pandemie durch die WHO bedeute für den Einzelnen keine große Veränderung. Es sollten allgemeine Hygieneregeln wie Händewaschen mit Seife beachtet werden, da das Virus eine Fetthülle habe, die durch Seife deaktiviert werde.

Schweinegrippe: WHO ruft Pandemie aus

Juni 12, 2009 by  
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Nachdem es in der vergangenen Zeit etwas ruhiger um die Neue Grippe, die so genannte Schweinegrippe, geworden war, hat sich die WHO nun doch entschlossen, sie zur Pandemie zu erklären. Gleichzeitig wird jedoch vor Panik gewarnt. Ulla Schmidt sagte, dass sich deswegen in Deutschland faktisch nichts ändern werde.

Genf – Nun ist es offiziell: Die Schweinegrippe wird von der Welt­gesundheits­organisation (WHO) zur Pandemie erklärt und die dazugehörige Warnstufe sechs, die höchste, ausgegeben. Das gab WHO-Direktorin Margaret Chang am Donnerstag Abend auf einer Pressekonferenz in Genf bekannt. Wörtlich äußerte sie: „Das Virus kann nicht gestoppt werden.“ Sie schränkte jedoch ein, dass es sich um eine „gemäßigte Pandemie“ handele. Eine Empfehlung der WHO, Grenzen zu schließen, werde es nicht geben. Daher sind auch keinerlei Reisebeschränkungen oder Restriktionen im Güterhandel oder Dienstleistungen vorgesehen.

Frankreich bleibt bei Stufe fünf

Mehr als 40 Jahre ist es her, seit die WHO zum letzten Mal eine Grippe-Pandemie ausgerufen hat. Bislang gibt es weltweit rund 28.000 Krankheits- und über 140 Todesfälle, die bestätigt sind. Am 29. April hatte die WHO die Pandemie-Warnstufe fünf ausgegeben. Diese sagt aus, dass eine Pandemie unmittelbar bevorsteht. Die französische Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot hat bereit verlautbaren lassen, dass Frankreich ungeachtet der WHO-Empfehlung die niedrigere Stufe fünf beibehalten wird.

Deutschland ist vorbereitet

Die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte am Donnerstag in Berlin, dass man seit einiger Zeit mit der Entscheidung der WHO, den Pandemiefall auszurufen, gerechnet habe. Dennoch müssten die deutschen Behörden keine neuen Maßnahmen ergreifen, sagte Schmidt. Faktisch ändere sich in Deutschland mit der Ausrufung der Phase sechs bei der gegenwärtigen Lage nichts. Deutschland ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums gut vorbereitet. Der Nationale Pandemieplan steht und bietet hier Sicherheit. Er wurde in den letzten Jahren in allen Details gemeinsam von Bund Ländern ausgearbeitet.

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)

Neue Grippe: Klinische Details zu Todesfällen

Mai 11, 2009 by  
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Eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler hat in Rekordzeit den klinischen Verlauf der Neuen Influenza untersucht, dokumentiert und analysiert. Ähnlichkeiten zur Spanischen Grippe sind gegeben.

Atlanta – Zum ersten Mal gibt es ausführliche Angaben zum klinischen Verlauf der so genannten Neuen Influenza (Schweinegrippe). Am Center for Disease Control and Prevention (CDC) hat eine Gruppe von Wissenschaftlern in Rekordzeit eine Publikation hierzu auf den Weg gebracht. Untersucht wurden die Fälle, die bis zum 5. Mai gemeldet waren. Demnach sind die Fälle der ersten 642 Patienten in der Regel milde verlaufen, zwei Menschen starben. Diese beiden wiesen jedoch Risikofaktoren auf, die auch eine saisonale Grippe hätte tödlich verlaufen lassen können. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Epidemie ohne die Meldepflicht, die mit der Vogelgrippe eingeführt worden war, nicht oder erst viel später aufgefallen wäre.

Häufige Symptome

Die von den Wissenschaftlern am häufigsten beobachteten Symptome der Neuen Influenza waren Fieber (94 Prozent), Husten (92 Prozent) sowie ein entzündeter Hals (66 Prozent). Darüber hinaus bekamen 25 Prozent der Untersuchten eine Diarrhö, ebenso viele litten unter Erbrechen. Von 399 Patienten, für die Informationen vorlagen, wurden nur neun Prozent (36 Menschen) in Krankenhäuser eingeliefert. Für 22 hospitalisierte Patienten lagen Informationen vor. Diese zeichnen folgendes Bild: Zwölf Menschen unterlagen Risikofaktoren auch für eine saisonale Grippe, elf Menschen hatten eine Pneumonie und acht Menschen mussten intensivmedizinisch behandelt werden. Vier Menschen hatten ein Atemversagen und zwei Menschen starben. Bei den beiden Toten handelt es sich um einen 22 Monate alten Säugling und eine 33-jährige Frau. Die Frau war in der 35. Woche schwanger und litt an Rheumatoider Arthrits, Astham und Psoriasis. Der Säugling wies eine neonatale Myasthenia gravis (eine Muskelschwäche) und einen Herzfehler auf, außerdem hatte er Schluckstörungen und eine chronische Hypoxie (Sauerstoffmangel). Es ist davon auszugehen, dass diese beiden Patienten auch eine saisonale Grippe nicht überlebt hätten. Der Verlauf der Neuen Influenza unterscheidet sich nach Angaben der Forscher nicht signifikant von dem der saisonalen Grippe.

Ähnlichkeiten mit der Spanischen Grippe

Die Viren sind entfernte Verwandte der Verursacher der Spanischen Grippe. Das dazugehörige Virus zirkulierte bis 1957 im Menschen. Inwiefern vor diesem Jahr Geborene eine Immunität aufweisen, ist noch unklar. Bei der Spanischen Grippe waren vor allem die Menschen von Komplikationen betroffen gewesen, die die Pandemie des Jahres 1873 nicht erlebt hatten. Auch die neue Influenza betrifft hauptsächlich jüngere Menschen. Die Pandemien der Spanischen Grippe verliefen übrigens in drei Phasen. Die erste Phase war ein milder Verlauf. In den späteren Phasen traten dann vermehrt Todesfälle auf. Ob dies bei der Schweinegrippe auch so geschehen kann oder wird, kann jedoch niemand vorhersehen.

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