Tanzen gegen Depressionen

April 22, 2013 by  
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WohlbefindenEine Depression geht mit leichter oder schwerer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Angstzuständen und Müdigkeit einher. Nur selten hilft eine Psychotherapie alleine. Wenn der depressive Mensch sich bewegt, setzt er seiner Passivität ganz aktiv etwas entgegen.

Tanzen hat für Menschen mit Stimmungsschwankungen nur Vorteile

Frauen und Mädchen lassen sich bei Depressionen leichter auf das Tanzen ein als Männer. Es ist vollkommen egal, ob frei improvisiert getanzt wird oder spezielle Tanztechniken und Tanzschritte in einer Choreografie geübt werden. Die Antriebslosigkeit, die eine Depression begleitet, ist zumindest für die getanzte Zeit ausgeschaltet. Die körperliche Bewegung tut gut, senkt den Stresslevel und fördert die Entspannung.

Wer tanzt, schlägt der Depression ein Schnippchen

Positive soziale Aspekte kommen immer hinzu, denn Menschen die tanzen gehen, lernen andere Menschen kennen und verlassen ihre Isolation. Musik und Tanz gehören untrennbar zusammen. Auch die Musik wirkt stimulierend und belebend auf den depressiven Menschen. Das Tanzen kann allerdings verschüttete und verdrängte Erinnerungen hochholen und zu Gefühlsausbrüchen führen. Ein begleitender Therapeut steht dem Patienten bei und hilft ihm, die Stimmungen tänzerisch auszudrücken, um die Wahrnehmung zu stärken.

Wo und wie wird getanzt

Tanztherapien werden in psychiatrischen Einrichtungen und Tageskliniken für Erwachsene aber auch für Kinder und Jugendliche angeboten. Bei Tanztherapien für depressive junge Mädchen gibt es hervorragende und schnelle Erfolge. Tanzen stärkt das Selbstbewusstsein, durch das Lernen von Tanzschritten.

Wer nicht im Rahmen einer therapeutischen Behandlung tanzt, sondern sich selbständig aufrafft und in ein Tanzlokal oder in eine Disco geht, stärkt auch seine Seele. Egal, ob Samba oder Zumba oder klassisch getanzt wird, die Atmung wird gestärkt und der Rhytmus von Tanz und Musik gibt neue Kraft. Tanzen dehnt und kräftigt den Körper. Übrigens: Tanzen kann man auch zu Hause. Schon ein einziger unbeschwerter getanzter Moment kann neue Lust fürs Leben geben.

Foto: IKO – Fotolia

Depressionen: Ärzte und Kassen fordern Offenheit

November 13, 2009 by  
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Noch immer ist Deutschland geschockt vom Suizid Robert Enkes. Trotzdem besteht die Gefahr, dass seine Depressionen als tragischer Einzelfall übergangen werden. Denn noch immer gelten psychische Erkrankungen wie Depressionen als Tabu-Thema.


Berlin – Nach dem Freitod von Nationaltorwart Robert Enke fordern nun die Krankenkassen und Ärzte eine Enttabuisierung des Themas Depression. Studien zeigen immer wieder, dass die Zahl der Betroffenen steigt. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer gerade bei Depressionen weitaus höher liegt. Besonders bei Männern ist dies ein Problem, weil permanenter Leistungsdruck und eine hohe Erwartungshaltung sie davon abhalten, eine Behandlung zu suchen.

Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Fehltage aufgrund seelischer Leiden bei Männern um 12,5 Prozent gestiegen. Die Fehltage wegen depressiver Störungen forderten sogar 26,2 Prozent mehr Fehltage. Die finanzielle Belastung der Behandlung dieser Störungen kostet jährlich 3,8 Milliarden Euro. Die Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) weist darauf hin, dass rund 10 bis 15 Prozent aller Patienten mit Depressionen suizidgefährdet sind.

Die Tatsache, dass Depressionen so tabuisiert werden, führt dazu, dass viele mit ihren Beschwerden nicht zum Arzt gehen. Außerdem werden die Symptome oftmals nicht richtig eingeordnet. Ist eine Depression zweifelsfrei diagnostiziert, ist sie gut behandelbar.

Erfolgreiche US-Studie zur Co-Therapie von Schmerzen und Depression

Mai 28, 2009 by  
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Schmerzen sind der häufigste Grund für einen Arztbesuch und Depressionen die am häufigsten auftretende mentale Erkrankung. Oft kommen sie im Team und treten gemeinsam auf. Das ist nicht verwunderlich, denn wer oft und über lange Zeit Schmerzen hat, kann dem Leben oft nicht mehr viel Positives abgewinnen. Darum kam ein Forscherteam aus den USA auf die Idee, beide Krankheitsbilder gemeinsam zu behandeln. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im amerikanischen Ärzteblatt JAMA.

Indianapolis – In der „ Stepped Care for Affective Disorders and Musculoskeletal Pain“ (SCAMP-Studie) wurden knapp 250 Patienten mit Schmerzen im Bewegungsapparat (Rücken, Hüfte, Knie) und Depressionen zufällig auf zwei Therapie-Arme verteilt. Im ersten Arm der Studie unterliefen die Patienten die übliche hausärztliche Therapie und bekamen Rezepte für Schmerzen und Antidepressiva. Im zweiten Arm, dem so genannten Interventionsarm, erhielten die Probanden von der Gruppe um Kurt Kroenke an der Universität in Indianapolis ein spezielles Behandlungsprogramm, das beiden Krankheiten gerecht wird.

Drei Phasen zur Schmerzfreiheit

Dieses bestand innerhalb eines Jahres aus drei Phasen. Die erste Phase (1. bis 12. Woche) widmete sich allein der Depression, die vorzugsweise mit Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) behandelt wurde. Von diesen Wirkstoffen erhofften sich die Forscher zusätzlich eine schmerzlindernde Wirkung. Wurden die Medikamente nicht vertragen oder erzielten keine Wirkung, wechselte man auf einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI).

Die zweite Phase (13. bis 26. Woche) brachte für die Patienten, die noch immer über Schmerzen klagten, ein „pain self-management program“ (PSMP). So sollten sie lernen, schmerzauslösende Faktoren zu erkennen. Sie wurden zudem zu sportlicher Aktivität ermuntert, lernten Atem- und Entspannungsübungen und einen gesunden Schlafrhythmus einzuhalten. Das so Erlernte mussten die Probanden in der dritten Phase (27. bis 52. Woche) selbstständig fortführen, hatten aber die Sicherheit eines Case-Managers (einer geschulten Krankenschwester).

Sehr gute Ergebnisse

Als Ergebnis der Studie konstatieren die Autoren, dass sich unter dem SCAMP-Programm bei doppelt so vielen Patienten (37,4 gegenüber 16,5 Prozent) die Depressionen besserten und bei fast viermal so vielen Patienten (17,9 gegenüber 4,7 Prozent) nach zwölf Monaten die Symptome der Depression deutlich zurückgegangen oder verschwunden waren.

Im Interventionsarm sprachen auch die Schmerzen auf die Therapie an. Nach dem Ablauf des Studienzeitraums berichteten 47,2 Prozent der im Interventionsarm behandelten Patienten von einer deutlichen Linderung der Schmerzen. Ihnen gegenüber standen im hausärztlichen Arm nur 12,6 Prozent. In beiden Gruppen wurden gleich viele Schmerzmittel eingesetzt.